Bericht - HafenCity Universität Hamburg

Standortwahl
Aus den Interviews ging hervor, dass viele Handwerker den jetzigen Standort
für ihren Betrieb aus persönlichen Gründen gewählt haben. Ein Handwerker auf
St. Pauli berichtete: „Ich bin ein Landkind und wollte immer mal in der Stadt
landen.“ Insbesondere junge Menschen zog es aus dem ländlichen Raum in die
Stadt, um dort einen Beruf zu erlernen, in einem Betrieb anzufangen oder nach
der Ausbildung und einigen Jahren praktischer Erfahrung, dort einen eigenen
Betrieb aufzubauen oder in einen bestehenden Betrieb einzusteigen.
Doch nicht nur die private Motivation zur Standortwahl war aus den Interviews
mit den Handwerksbetrieben zu entnehmen. Häufig hatten schon vor dem Umzug
nach St. Pauli oder St. Georg Geschäftsbeziehungen zum vorherigen Besitzer
des Handwerksbetriebs bestanden. Ein Autosattler auf St. Pauli berichtete,
er habe die geschäftlichen Beziehungen schon seit 15 Jahren gepflegt und
sich anschließend zur Übernahme des Handwerksbetriebes entschieden. Motivationen
zur Übernahme sind die teilweise noch bestehenden günstigen Mieten
gewesen, aber auch das Image vieler altehrwürdige Betriebe hat die Entscheidung,
den Betrieb zu übernehmen und die Arbeit fortzuführen, beeinflusst. Dabei
wurden insbesondere das gute Fachpersonal und die qualitativ hochwertige
Arbeit geschätzt.
Teilweise wurde in den Interviews die lange Tradition der Handwerksbetriebe
betont. Werte und Normen, die zur Tradition verpflichten, würden in der Handwerkerbranche
häufig eine große Rolle spielen, auch wenn es um die Wahl des
Standortes ging. So berichtete ein Handwerker, er habe den Betrieb vom Vorbesitzer
übernommen, da er in der Verantwortung gegenüber den langjährigen
Mitarbeitern stünde, diesen Betrieb weiter fortzuführen, um dadurch deren Arbeitsplätze
zu sichern.
Vorteile Standort Stadt
Die Entscheidung für den Standort Stadt ist nicht immer freiwillig gefallen.
Handwerker, die ihren Beruf im ländlichen Raum gelernt haben, waren teilweise
gezwungen, in die Stadt zu ziehen, da in ihrer Heimat nicht mehr genug Arbeit
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