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Vortäuschungen der menschlichen Stimme
Es gibt zumindest drei Gründe, die menschliche Stimme (Sprache/Gesang) – technisch nachzubilden, vorzutäuschen.
1. Im Altertum beabsichtigten Priester auf diese Weise ihre Gläubigen zu überzeugen.
2. Zu Beginn der Mechanisierung war damit hohe Anerkennung erreichen.
3. Erst sehr viel später kamen (negative) ethische Aspekte hinzu.
Die folgenden Beispiele zeigen, wie wichtig, verführerisch und interessant immer sprechende Maschinen waren.
Die älteste Beschreibung betrifft die altägyptischen Memmonsäulen von 1490 v. Chr.
Bei ANAXAGORAS (um 500 bis 428 v. Chr.) steht: „Die eine singt mit künstlicher Stimme, während die andere zuhört.“
Wahrscheinlich war in der einen Säule zeitweilig ein Mensch versteckt.
Am Hofe des 2. römischen Königs POMPILIUS NUMA (715 - 676/672 v. Chr.) soll es einen künstlichen Kopf gegeben
haben, der den Namen des Königs lautstark rufen konnte.
Gemäß XENOPHON (um 430 bis 355 v. Chr.), hat König DAREIUS I. (550 - 486 v. Chr.) eine „Maschine“ besessen haben:
Sie tönte laut und hohl, als ob jemand aus einem tiefen Keller spräche.
Wahrscheinlich handelte es sich um eine Theater-„Inszenierung“, bei der im Keller ein verborgener Schauspieler sprach.
Der Schall wurde dann vermutlich über ein tönernes Gefäß nach „oben“ geleitet.
Solche Gefäße waren zur Verstärkung der Sprache in den griechischen und römischen Theatern – ähnlich wie heute
zuweilen noch Schalltrichter – in Gebrauch.
Speicher2014_1.doc Horst Völz angelegt 1.9.13 aktuell 13.09.2013 Seite 30 von 97