Speicher2014_1 - horstvoelz.de

Zur Programmierung (Speicherung)
Die Programmierung = das Festlegen der Speicherorte durch Stifte, Löcher usw. erforderte lange Zeit Spezialisten.
Sie verlangte nämlich gleichzeitig hohes musikalisches Wissen, höchstes technisches Können und spezielle Geräte.
Hierzu wurden vielfältige Methoden erdacht.
1775 entwickelt PÉRE MARIE DOMINIQUE JOSEPH ENGRAMELLE (1727 - 1805) ein Verfahren für exakte Bestiftung.
Ab 1680 gab es Stiftwalzen, bei denen die Stifte relativ leicht auf viele genau vorgegebene Orte umsetzen ließen (s. u.).
So waren schnell, andere Bewegungsabläufe und Musikstücke zu verwirklichen.
1650 beschreibt ATHANASIUS KIRCHER Stiftwalzen, die mehrere Kompositionen aufnehmen können.
Hierzu wurden die abtastenden Hebel seitlich verschoben.
Erst um 1900 wurde eine weitgehend automatische Aufzeichnung der zeitlichen Abläufe möglich.
Das perfekte Verfahren für derartige Musikautomaten ist die Welte-Reproduktionstechnik.
Doch kurz zuvor war bereits die „eigentliche“ Schallspeicherung (Edison-Walze; Berliner-Schallplatte) entstanden.
Aber bis zu den 30er Jahren hat die Reproduktionstechnik die weitaus bessere Qualität besessen.
Sie wurde jedoch erst in den letzten Jahrzehnten wieder entdeckt.
Sie allein ermöglicht nämlich, ungewöhnlich tiefe Einblicke in die damalige künstlerische Auffassung.
U. a. lassen sich dabei die Noten, die Zeitverschiebungen und die Dynamik (Lautstärke) getrennt analysieren.
Speicher2014_1.doc Horst Völz angelegt 1.9.13 aktuell 13.09.2013 Seite 40 von 97