Speicher2014_1 - horstvoelz.de
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Drehleiern und -orgeln<br />
Glocken und Zungen wer<strong>de</strong>n lediglich angeschlagen o<strong>de</strong>r gezupft und klingen danach aus.<br />
Das ermöglicht die einfache Steuerung mit diskreten Stiften o<strong>de</strong>r Löchern.<br />
Meist wird dabei nicht einmal die Lautstärke variiert.<br />
Für Musikautomaten mit lang anhalten<strong>de</strong>n Tönen sind an<strong>de</strong>re Instrumente notwendig.<br />
Eine Variante leitet sich von <strong>de</strong>r Drehleier, auch Rad-, Bauern-, Bettler-Leier (englisch Hurdy-gurdy), ab.<br />
Sie besitzt einen fie<strong>de</strong>l-, lauten- o<strong>de</strong>r gitarrenartigen Körper.<br />
Bei geöffnetem Deckel ist erkennbar, wie die Saiten über ein mit Harz bestrichnes Rad laufen (Bild unten).<br />
Durch Drehen mit <strong>de</strong>r Kurbel wer<strong>de</strong>n die Saiten zum Schwingen angeregt.<br />
Sie besitzt bis zu 2 (gleichgestimmte) Melodiesaiten und 2 bis 4 in Oktaven o<strong>de</strong>r Quinten fest gestimmte Bordun-Saiten.<br />
Die Melodiesaiten wer<strong>de</strong>n über 5 bis 23 Tasten durch Tangenten (Stifte) umgestimmt (verkürzt).<br />
Es ist ungeklärt, ob die Drehleier in Europa entstand o<strong>de</strong>r von östlichen Kulturen übernommen wur<strong>de</strong>.<br />
Ihre erste Beschreibung enthält ein Text aus <strong>de</strong>m 9./10. Jh. „odonis quomodo organistrum construator“ mit Bauanleitung.<br />
Für die mechanischen Musikinstrumente (-automaten) führt sie zu zwei Varianten:<br />
1. <strong>de</strong>m Vorläufer <strong>de</strong>r Drehorgel (Leierkasten) und 2. <strong>de</strong>n mechanischen Streichinstrumenten u. a. im Orchestrion.<br />
Hinweise:<br />
„Leyern“ wird erstmalig 1528 von MARTIN AGRICOLA benutzt. Zuvor und auch danach hat das Instrument viele Namen.<br />
Bordun italienisch bordone, Wan<strong>de</strong>rstab o<strong>de</strong>r französisch Bourdon Bass, Hummel, Schnarrpfeife, Schnarrwerk, Pilgerstab.<br />
In <strong>de</strong>r Musik ist Bordun mehr<strong>de</strong>utig, vorwiegend lautmalend, hier ist die in Resonanz mitschwingen<strong>de</strong> Saite gemeint.<br />
<strong>Speicher2014</strong>_1.doc Horst Völz angelegt 1.9.13 aktuell 13.09.2013 Seite 58 von 97