Speicher2014_1 - horstvoelz.de

Varianten der Stiftwalze
Die Stiftwalze Sie bestimmt u.a. die zeitliche Genauigkeit der Melodie.
Ursprünglich wurden Messingzylinder verwendet, die genau gebohrt wurden. In die Löcher steckte man die Stahlstifte.
Später wurde die Walze mit Harz ausgegossen und die Stiftlänge auf < 1 / 10 mm legalisiert.
Zylinder mit größerer Masse erzeugen einen besseren Klang.
Deshalb wurde um 1815 das Harz durch Zement und später eine Mischung aus Harz, Teer und Steinstaub ersetzt.
Die Längen der Stiftwalzen reichen von 5,4 cm bei Tabatieren bis zu 50 cm bei den größeren Spieldosen, Cartel genannt.
Ihr Durchmesser bestimmt die Spieldauer. Üblich sind 17, 24, 36 oder 50 Sekunden.
Mit einem Zylinder bzw. einem Spielwerk können n Melodien und m Noten abgespielt werden; Kennzeichnung n.m.
Die kleinste Dose für Schlüsselanhänger und Musikuhren ist vom Typ 1.17. Die Miniaturisierung macht sie teuer.
1.18 ist die gebräuchlichste und wesentlich preiswertere „kleine“ Dose.
1.22 und 1.28 sind wenig gebräuchlich. 1.36 wird in hochwertigen Schmuckdosen eingebaut.
1.50 kommt bei großen Musikspielen zur Anwendung.
Wenn mehrere Melodien spielbar sind, wird auch von Wechselwalzen gesprochen, z. B. 2.36, 3.36 und 3.50.
Eine seitliche Verschiebung wurde erstmalig 1650 von ATHANASIUS KIRCHER (1602 - 1680) beschrieben.
Damit sind bis 12 Melodien möglich: Nach jeder wird der Zylinder 0,4 mm seitlich zur nächsten Stiftreihe verschoben.
Der Stahlstifte-Durchmesser beträgt 0,3 mm besitzen. Da sie um 1 mm herausragen, ist hohe Präzision erforderlich.
Die Walze 3.72 ist der hochwertige Standard. Werden hiervon zwei Kämme nebeneinander montiert, so entsteht 3.144.
Selten gibt es Walzen, die sich schraubenförmig bis zu vier Walzenumdrehungen weiter bewegen.
Sie wurden erstmalig 1738 von JACQUES DE VAUCANSON (1709 - 1782) für seine Androiden angewendet.
Später vor allem bei pneumatisch betriebenen Systemen z. B. Flötenuhren.
Speicher2014_1.doc Horst Völz angelegt 1.9.13 aktuell 13.09.2013 Seite 46 von 97