17/12646 - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – <strong>17</strong>. Wahlperiode –3–<br />
Drucksache <strong>17</strong>/<strong>12646</strong><br />
4. Abgeordnete<br />
Angelika<br />
Graf<br />
(Rosenheim)<br />
(SPD)<br />
Welche neuen Kenntnisse hat die Bundesregierung<br />
über die Situation der Bahai im Iran im<br />
Vergleich zu anderen religiösen Minderheiten<br />
im Iran, und inwiefern ist die Religionsfreiheit<br />
der Bahá’i Thema des Dialogs mit der iranischen<br />
Regierung?<br />
Antwort des Staatsministers Michael Link<br />
vom 6. März 2013<br />
Die Bundesregierung verfolgt die schwierige Situation der Bahá’i<br />
und anderen religiösen Minderheiten in der Islamischen Republik<br />
Iran mit großer Sorge. Im Gegensatz zu den in der iranischen Verfassung<br />
anerkannten Religionen Christentum, Judentum und Zoroastrismus<br />
sind Angehörige der Bahá’i im Iran Diskriminierungen und<br />
Repressionen durch die staatlichen Behörden ausgesetzt. Diskriminierende<br />
Praktiken beziehen sich u. a. auf Ausbildung und Erziehung<br />
sowie das Arbeitsrecht. In der zweiten Jahreshälfte 2012 war insbesondere<br />
in der nordiranischen Provinz Semnan, aber auch in den<br />
Städten Mashhad und Gorgan eine Zunahme von Übergriffen auf<br />
Angehörige der Bahá’i zu beobachten.<br />
Die Bundesregierung fordert Iran sowohl in bilateralen Gesprächen<br />
mit der iranischen Regierung als auch in öffentlichen Stellungnahmen<br />
dazu auf, die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten<br />
und Diskriminierungen und Repressionen gegen Angehörige der<br />
Bahá’i und anderer religiöser Minderheiten im Iran zu beenden. Der<br />
Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre<br />
Hilfe im Auswärtigen Amt, Markus Löning, rief Iran zuletzt<br />
am 14. November 2012 dazu auf, Übergriffe auf Angehörige<br />
der Bahá’i unverzüglich einzustellen und das elementare Menschenrecht<br />
der Religionsfreiheit zu gewährleisten.<br />
Die Bundesregierung wird die Lage der Bahá’i auch weiterhin mit<br />
großer Aufmerksamkeit verfolgen und sich um eine Verbesserung<br />
der Menschenrechtssituation im Iran bemühen. Sie steht hierzu auch<br />
in regelmäßigem Kontakt mit Vertretern des Nationalen Geistigen<br />
Rates der Bahá’i in Deutschland.<br />
5. Abgeordnete<br />
Ulla<br />
Schmidt<br />
(Aachen)<br />
(SPD)<br />
Haben die von der Bundesregierung in ihrer<br />
Stellungnahme zum Petitionsverfahren zur<br />
UNESCO-Konvention zum Schutz des kulturellen<br />
Erbes unter Wasser (2011 abgeschlossen)<br />
vorgetragenen Bedenken nach wie vor Bestand,<br />
und wenn ja, wie sehen diese im Einzelnen<br />
aktuell aus?<br />
Antwort des Staatssekretärs Dr. Harald Braun<br />
vom 6. März 2013<br />
Gegen die Annahme der Konvention bestehen derzeit noch Bedenken,<br />
insbesondere im Hinblick auf seerechtliche und budgetäre<br />
Gründe.