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<strong>Modell</strong>e | Piper Twin Comanche | Seagull | www.jp-deutschland.de<br />
Wussten Sie schon, …<br />
… dass der Erstflug auf den<br />
07. No vember 1962 datiert ist<br />
– also vor fast 50 Jahren stattfand?<br />
Mit der Auslieferung<br />
dauerte es dann noch bis An <br />
fang 1963. Der Ur-Antrieb be <br />
stand aus zwei Lycoming<br />
IO-320-Boxermotoren mit<br />
120 Ki lowatt Leistung, die sich<br />
nicht unbedingt als Glücksgriff<br />
erwiesen. So verzeichnete man<br />
anfangs einige Unfälle durch<br />
Flachtru deln nach Ausfall eines<br />
der Motoren, die zunächst eine<br />
Anzahl konstruktiver Änderungen<br />
erzwangen. In dem<br />
knapp zehnjährigen Produktions<br />
zeitraum wurden dann<br />
doch 2.156 Maschinen produziert.<br />
Das Original brachte es<br />
bei 11,21 Meter Spannweite<br />
auf etwa 1,6 Tonnen Abflugmasse,<br />
was einem modernen<br />
Wagen der oberen Mittelklasse<br />
entspricht. Bei einer Geschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> 370 Stundenkilometer<br />
und einer Dienstgipfelhöhe<br />
<strong>von</strong> 7.600 Meter lag die<br />
Reichweite des zweimotorigen<br />
Reiseflug zeugs dank der beiden<br />
Tip-Tanks bei knapp 2.000 Kilometern.<br />
Das starre Bugfahrwerk<br />
Motorhalterungen mit kardanisch<br />
beweglicher Trägerplatte, die passend<br />
festgeharzt wird. Die Drehzahl<br />
steller sind im hinteren Teil<br />
der Motorträger einquartiert<br />
Die Servohalterungen sind für Rudermaschinen<br />
der Normalgröße vorbereitet …<br />
Einstellen <strong>von</strong> Motorsturz und Seitenzug, hier weitgehend<br />
durch die Frontflächen der Motorgondeln vorgezeichnet,<br />
erfordern es, den Einbauspant in seiner Langlochführung<br />
um zwei Achsen schwenken zu können.<br />
Wenn die Motoren eine Einbaulänge <strong>von</strong> bis zu 60 mm<br />
aufweisen, passt es perfekt. Bei kürzeren Maschinen lässt<br />
sich mit Distanzhülsen arbeiten.<br />
Gesteuert werden die Brushlessmotoren <strong>von</strong> je einem<br />
60-A-Drehzahlsteller des Herstellers E-flight. Sie übernehmen<br />
auch die Stromversorgung der Empfangsanlage.<br />
Es zeigte sich, dass beide BECs in der Ausgangsspannung<br />
sehr genau übereinstimmten, sodass es kein Problem<br />
war, sie parallel zu schalten. Das kommt dem An <br />
liegen nach einer krisensicheren 5-Volt-Versorgung sehr<br />
entgegen, denn jeder BEC-Ausgang liefert hier jeweils<br />
nur 2,5 A – für heutige Verhältnisse nicht gerade üppig.<br />
Ein zusätzlicher Elektrolytkondensator <strong>von</strong> mindestens<br />
1.500 Mikrofarad, im modernen Marken-Neusprech zum<br />
„Voltage-Protektor“ befördert (Zitat E-flight), an einen<br />
freien Empfängerausgang gesteckt, kann da nicht schaden.<br />
Feinabstimmung<br />
Gönnt man den Motoren fünf Serienzellen (5s), so passen<br />
sie sehr gut zu APC 10 × 8-Zoll-Propellern. Da jeder<br />
Motor dann nicht mal 40 A aufnimmt, lassen sich problemlos<br />
beide aus einem einzigen Akku der Größe 5s mit<br />
4.800 mAh speisen. Es zeigte sich dann bei den ersten<br />
Flügen, dass der Motorsturz etwas weiter nach unten<br />
gerichtet sein dürfte, da die Maschine nach dem Start<br />
eine deutliche Tendenz zum Wegsteigen offenbarte. Hier<br />
stellt sich eine gewisse Schwäche des Bauprinzips dar.<br />
Die durchaus gefällig geformten GFK-Motorgondeln be <br />
ziehen ihre Ausrichtung durch die Anformung an die<br />
… für die Querruder genügen aber auch<br />
kleinere Typen<br />
Flächennase. Das harmonierte im vorliegenden Fall nicht<br />
hundertprozentig mit der Einbaulage der Sperrholzkonstruktion<br />
des Motorhalters. Deshalb klafft zwischen Mo <br />
torgondelfront und Spinner-Rückplatte ein optisch kaum<br />
störender Winkel <strong>von</strong> etwa 2 Grad.<br />
Ursprünglich wurden die beiden Motoren gegenläufig<br />
betrieben, denn <strong>von</strong> der APC 10 × 8-Zoll-Luftschraube<br />
gibt es auch eine für Linkslauf geeignete Pusher-Version.<br />
Es zeigte sich jedoch bald, dass dieser Aufwand gut,<br />
aber nicht unbedingt <strong>von</strong>nöten ist. Das Dreibeinfahrwerk<br />
führt die Comanche-Piper bei gleicher Propeller-Dreh richtung<br />
am Boden wie auf Schienen geradeaus. Erst mal in<br />
der Luft und auf Reisegeschwindigkeit angekommen, ist<br />
der Unterschied dann sowieso kaum noch zu spüren.<br />
Wichtig erscheint indes vor dem Erststart zu prüfen, ob<br />
die Propellerdrehzahlen auf beiden Seiten übereinstimmen.<br />
Sind beide Motoren in Ordnung, sollte die Drehzahlabweichung<br />
unter drei Prozent bleiben.<br />
Von Anfang an gab es mit der Zweimot-Piper keine flugtechnischen<br />
Probleme. Die Leistung war bei 8.600 U/min<br />
an den Props voll ausreichend. Selbst auf Flugplatz-Nor <br />
malo-Rasen beschleunigt die Twin Comanche proper und<br />
ist nach etwa 30 Meter aus dem Dicksten heraus. Das<br />
Mo dell zeigte, wie bereits angedeutet, deutliche Wegstei g <br />
tendenzen, die es erst mal mit Trimmung voll auf Tief in<br />
den Griff zu bekommen galt. Eine Vergrö ßerung des<br />
Motorsturzes um 2 Grad half, die Zugrich tung mehr in<br />
die Horizontale zu lenken. Gleichwohl bleibt bei der<br />
Comanche das Höhenruder leicht auf tief stehen, ein<br />
Auch wenn der Rasen mal nicht auf Golfplatzniveau<br />
steht, hat die Maschine keine Startprobleme<br />
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