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Wissen | Helifliegen leicht gemacht – Teil 3<br />
Der Vollkreis<br />
Eine Möglichkeit für die Vorbereitung auf den weiträumigen Rundflug<br />
stellt der geflogene Schwanzkreis um den Piloten herum dar. In<br />
der einfachsten Variante schwebt der Hubschrauber in der Ausgangs<br />
position im gewohnten Abstand <strong>von</strong> 3 bis 5 m mit dem Heck<br />
zum Piloten zeigend. Über eine gefühlvolle Roll-Steuereingabe wird<br />
nun eine seitliche Bewegung des Helis eingeleitet. Durch Betä tigung<br />
der Gierfunktion in die gleiche Richtung bleibt das Heck<br />
immer exakt auf den Piloten ausgerichtet, bis ein kompletter Vollkreis<br />
(360 Grad) durchflogen ist. Der Blick des Piloten muss dabei<br />
immer auf den Heli gerichtet sein, sodass er sich im Kreisinneren<br />
ebenfalls um 360 Grad mitdreht. Durch stärkere Knüppelausschläge<br />
kann dann die Ge schwin digkeit immer mehr erhöht werden.<br />
Nachdem diese Übung sitzt, lässt sie sich mit dem seitlich zum<br />
Piloten zeigenden Hubschrauber steigern. Hierbei wird die Kreis bewegung<br />
durch Nick-Vorwärts eingeleitet und bei einem Rechtskreis<br />
durch Steuern <strong>von</strong> Roll rechts und Gier rechts unterstützt. Beherrscht<br />
man auch diese Übung sicher, folgt der schwierigste Teil: Ein Vollkreis<br />
mit zum Piloten zeigender Helinase (Nasenkreis).<br />
Selbstverständlich sollten diese Übungen, wie alle folgenden auch,<br />
ebenfalls in beide Flugrichtungen hin durchgeführt werden. Durch<br />
das Verändern <strong>von</strong> Flughöhe und Abstand zum Piloten lernt man,<br />
die verschiedenen Ansichten und Fluglagen des Hubschraubers richtig<br />
einzuschätzen.<br />
Die liegende Acht<br />
Das Durchfliegen einer gedachten, liegenden (horizontalen) Acht ist<br />
eine sehr gute Vorbereitung auf den Rundflug. Diese Figur wird nun<br />
erstmalig nicht um den Piloten herum, sondern komplett vor ihm<br />
durchflogen. Innerhalb dieser Acht zeigt sich unser Heli in allen zu <br />
vor trainierten Ansichten und benötigt je nach Windrichtung und<br />
-stärke Korrekturen über alle Funktionen. Dabei besteht die Kunst<br />
darin, zwei gleichgroße, horizontal nebeneinander liegenden Kreise<br />
in einer gedanklich festgelegten, gleichbleibenden Höhe zu durchfliegen.<br />
Natürlich sind auch bei den einzelnen Achten die Flughöhe, die<br />
Richtung, der Radius, die Geschwindigkeit und der Abstand zum<br />
Piloten immer zu variieren.<br />
Der erste echte Rundflug<br />
Zunächst bietet sich das Fliegen eines Vollkreises mit 5 bis 10 m<br />
Durchmesser in einer Flughöhe <strong>von</strong> 2 bis 3 m an. Selbstverständlich<br />
steht der Pilot nun nicht mehr in der Mitte, sondern außerhalb des<br />
Kreises. Dabei sollten Sie <strong>von</strong> Anfang an darauf achten, durch den<br />
richtig koordinierten Einsatz der Funktionen Gier, Roll und Nick exakt<br />
gesteuerte Kurven zu fliegen. Der Hubschrauber sollte nicht durch<br />
die Kurven schieben oder driften. Unser rechts drehender Heli wird<br />
sich, physikalisch bedingt, einfacher in die Rechtskurve steuern lassen<br />
als in die Linkskurve. Doch keine Sorge, auch die schwierigeren<br />
Linkskurven gelingen mit jedem Trainingsflug immer besser.<br />
Der zweite Schritt ist das Schweben <strong>von</strong> der Seite<br />
hin zum Nasenschweben<br />
Diese Vollkreise werden mit zunehmender Steuersicherheit fast <strong>von</strong><br />
alleine immer größer und höher, bis entweder die Flugplatz- oder<br />
aber die Sichtgrenze erreicht wird. Aufgrund der sehr schmalen<br />
Silhouette unseres 450er-Trainermodells kann dies sehr schnell<br />
geschehen. Der noch am besten sichtbare Teil, der Hauptrotorkreis,<br />
kann je nach Lichteinfall ebenfalls sehr schlecht oder gar nicht sichtbar<br />
sein. Damit es erst gar nicht dazu kommt, muss der Radius entsprechend<br />
klein gehalten werden. Behalten Sie den Blick immer stur<br />
auf Ihr <strong>Modell</strong> gerichtet. Lassen Sie sich nicht durch Passanten oder<br />
Umwelteinflüsse jeglicher Art ablenken. Schon wenige Sekunden<br />
ohne Sichtkontakt, dazu gehört auch der Flug in das grelle Son nenlicht,<br />
können zum Absturz und damit zum Verlust Ihres <strong>Modell</strong>s führen.<br />
44 www.modell-aviator.de