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Hacker<br />
keineswegs wie ein welkes Blatt verhält. Hier zahlt sich<br />
eine sorgfältige Profilentwicklung aus. Diese ermöglicht<br />
nicht nur eine gute Steigleistung in der Thermik, sondern<br />
bietet auch beim dynamischen Fliegen wenig Widerstand.<br />
Apropos dynamisches Fliegen: Auch die <strong>Electra</strong><br />
blieb nicht da<strong>von</strong> verschont, durch ein paar Kunstflugfiguren<br />
gejagt zu werden. Loopings und Rollen lassen<br />
sich sehr schön fliegen, auch ein Turn ist problemlos<br />
möglich, allen Unkenrufen bezüglich des V-Leitwerks<br />
zum Trotz. Rückenflug sieht ob der V-Form nicht ganz<br />
so ideal aus, ist aber problemlos möglich und braucht<br />
nur wenig Tiefenruderausschlag. Für senkrecht Sturzflüge<br />
aus mehreren hundert Metern gibt es allerdings andere,<br />
geeignetere <strong>Modell</strong>e. Doch das normale Kunstflugprogramm<br />
hält auch die Leichtversion ohne Probleme aus.<br />
Nach den ersten zehn Steigflügen wurde dann die Landung<br />
eingeleitet. Die Tiefenruderzumischung zur Butterfly-<br />
Stellung war noch nicht perfekt, aber auch hier gab die<br />
<strong>Electra</strong> eine Kostprobe ihrer Wettbewerbsgene. Mit nahezu<br />
90 Grad nach unten ausgeschlagenen Wölbklappen<br />
kann man mit ihr sehr steil absteigen, ohne Fahrt aufzunehmen.<br />
Dabei bleibt sie jederzeit unkritisch und mit<br />
Quer- und Seitenruder voll steuerbar.<br />
Endlich gutes Wetter<br />
Zwei Wochen später war die Situation dann eine ganz<br />
andere. Wenig Sonne und ein leichter Nordwind sollten<br />
zeigen, ob die <strong>Electra</strong> auch mit schwacher Thermik zu<br />
Rande kommt. Nach dem Motorcheck wurde wieder aus<br />
der Hand ohne Motor gestartet, um den Hang großräumig<br />
nach Aufwindfeldern abzusuchen. Dabei zeigte sich<br />
einmal mehr der gute Gleitwinkel und die niedrige Sinkgeschwindigkeit<br />
des <strong>Modell</strong>s. Auch kleine Thermikblasen<br />
wurden angezeigt – eine kleine Kurskurrektor und schon<br />
hing die <strong>Electra</strong> im Bart.<br />
Den Schwerpunkt hatten wir zuvor auf 96 mm verlegt.<br />
Auffallend war die gute Ruderreaktion, auch bei niedrigen<br />
Fluggeschwindigkeiten. Dadurch lässt sich die <strong>Electra</strong><br />
sehr gut im Thermikbart zentrieren. Das gut wirkende<br />
V-Leitwerk trägt überdies seinen Teil hierzu bei. Wird die<br />
Ablösung großräumiger, so braucht man nur noch mit<br />
dem Höhenruder den Durchmesser bestimmen, den man<br />
fliegen möchte. So kann man durchaus sagen, dass es<br />
einem die <strong>Electra</strong> sehr einfach macht, Thermik aufzuspüren<br />
und diese optimal zu nutzen. Auch bei der Landung<br />
gibt es keine bösen Überraschungen: Die Tiefenruderzumischung<br />
ist für die Krähenstellung optimal eingestellt,<br />
sodass der Vogel extrem langsam zur Landung reinkommt.<br />
Kein Wunder, bei einer Flächenbelastung <strong>von</strong><br />
gerade einmal 28 Gramm pro Quadratdezimeter.<br />
Powersoaring<br />
Noch ein paar Worte zur Antriebsauslegung des FAI-Antriebs.<br />
Der Datenlogger verrät uns nach den Flügen eine<br />
Steigleistung <strong>von</strong> gut zehn Metern pro Sekunde und eine<br />
maximale Stromaufnahme <strong>von</strong> zirka 62 Ampere (A). In<br />
Verbindung mit dem kleinen Antriebsakku <strong>von</strong> 1.100 Mil -<br />
liamperestunden (mAh) führt das in der Praxis zu nutzbaren<br />
Motorlaufzeiten <strong>von</strong> ungefähr 50 Sekunden. Danach<br />
sind dann noch 250 mAh im Akku. Das heißt, mit einer<br />
Akkuladung stehen zirka 500 Höhenmeter zur Verfügung.<br />
Das mag nach wenig klingen, wir dürfen aber nicht vergessen,<br />
dass der Antrieb speziell für das <strong>F5J</strong>-Reglement ausgewählt<br />
wurde und dort bringt ein größerer Akku mit mehr<br />
Motorlaufzeit keine Vorteile. Auch im Freizeitbetrieb dürfte<br />
die Steigleistung in den meisten Fällen ausreichen, denn die<br />
Thermikleistung der <strong>Electra</strong> ist auch bei schwachen Be dingungen<br />
so gut, dass trotzdem sehr lange Flugzeiten an der<br />
Tagesordnung sind. Und wem das nicht reicht, der besorgt<br />
sich einen zweiten Akku – der kostet nicht die Welt.<br />
Der Regler ist für 50 A Dauerstrom ausgelegt – 10 Se -<br />
kunden lang dürfen es auch 65 A sein und damit wird<br />
er immer noch innerhalb seiner Spezifikationen betrieben.<br />
In der Praxis hat er sich bislang bestens bewährt.<br />
Auch das BEC kommt sehr gut mit der Belastung durch<br />
die sechs Servos klar. Die Spannung schwankte während<br />
der Testflüge lediglich zwischen 5,3 und 5,2 Volt.<br />
Übrigens, wer seinen eigenen Wunsch-Antrieb einsetzen<br />
möchte, der findet im Rumpf ausreichend Platz,<br />
um auch deutlich größere Motoren und LiPos<br />
bis 4s unterzubringen.<br />
Bilanz<br />
<strong>Mibo</strong> bietet mit der <strong>Electra</strong> <strong>F5J</strong> V light ARF ein hochwertiges<br />
Wettbewerbsmodell der noch recht neuen<br />
Klasse <strong>F5J</strong> an. Die Qualität der Einzelteile ist sehr gut,<br />
der Vorfertigungsgrad sucht seinesgleichen. Obwohl sie<br />
primär für den Thermikflug ausgelegt ist, macht es<br />
ebensoviel Spaß, die erkämpfte Flughöhe mit ein paar<br />
dynamischen Manövern wieder abzubauen. Auf einem<br />
<strong>F5J</strong>-Wettbewerb in ihrem Heimatland Ende 2011 war<br />
die <strong>Electra</strong> schon äußerst erfolgreich und mal ehrlich,<br />
wer fliegt nicht gerne Siegermodelle? Das Qualität seinen<br />
Preis hat, sollte nicht verwundern.<br />
Alternativen<br />
Xplorer 3500<br />
<strong>von</strong> Cumulus <strong>Modell</strong>bau<br />
Spannweite: 3.500 mm<br />
Länge: 1.630 mm<br />
Gewicht: ab 1.950 g<br />
Preis: 1.150,– Euro<br />
Internet: www.cumulus-modellbau.de<br />
Satori <strong>von</strong> aer-o-tec<br />
Anzeige<br />
Spannweite: 3.600 mm<br />
Länge: 1.629 mm<br />
Gewicht: ab 2.100 g<br />
Preis: ab 1.280,– Euro<br />
Internet: www.aer-o-tec.de<br />
Sirion HQ 3.8 Pro <strong>von</strong> HKM<br />
Spannweite: 3.820 mm<br />
Länge: 1.730 mm<br />
Gewicht: ab 2.200 g<br />
Preis: 1.250,– Euro<br />
Internet: www.hkm-modellbau.de<br />
Bitte beachten Sie bei den<br />
vor gestellten <strong>Modell</strong>en<br />
die unter schiedlichen Aus <br />
stattungs-Varianten<br />
www.modell-aviator.de<br />
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