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PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Einleitung 14<br />

Schwäche der anderen oder einem selbst, wie man früher war.“ [84] (zitiert und<br />

übersetzt nach [74], S. 44).<br />

Charles R. Gruner ist ebenfalls ein Verfechter dieser Theorie: Er glaubt, dass<br />

Humor eine Art spielerischer Kampf ist, und dass das Lachen seinen Ursprung<br />

in dem „Triumph-Gebrüll“ hat, welches nach einem körperlichen Kampf hörbar<br />

wird. Während einer dieser Auseinandersetzungen bildet sich viel emotionale<br />

und körperliche Energie, Adrenalin wird ausgeschüttet. Diese Spannung muss<br />

bei einem plötzlichen Kampfende abgebaut werden, was durch das Lachen des<br />

Siegers geschieht, der dadurch zusätzlich noch seine Überlegenheit gegenüber<br />

dem Verlierer deutlich macht. Im Laufe der Evolution ist aus dem körperlichen<br />

Gefecht eine Auseinandersetzung mit Worten geworden [48],[49] (zitiert nach<br />

[74] und [32]). Gruner betont jedoch auch, dass die Aggression gegenüber dem<br />

„Gegner“ beim Humor keineswegs Leid zufügen soll, sondern als Spiel angesehen<br />

werden sollte. Jemand, der einen beispielsweise frauenfeindlichen Witz<br />

erzählt, muss also nicht tatsächlich auch misogyn eingestellt sein. In der Regel<br />

bedient er sich lediglich eines Klischees, da das die kürzeste Form ist, den Kontext<br />

eines Witzes zu erklären [49] (zitiert nach [74]). Wenn man zum Beispiel<br />

folgenden Witz betrachtet, kann man Hinweise auf die zumindest teilweise<br />

Richtigkeit von Gruners Theorie finden:<br />

„Die letzten Worte der Challenger- Crew: ‚Lasst doch mal die Frau ans Steuer!‘“<br />

[131]<br />

Hier könnte man schon darauf schließen, dass der Erzähler beziehungsweise<br />

der Zuhörer, es daher lustig findet, weil er sich der Frau – welche ja klischeegetreu<br />

nicht Auto fahren und schon gar nicht eine Rakete fliegen kann – überlegen<br />

fühlt.<br />

Wie Charles Gruner finden sich noch weitere Autoren, welche die Überlegenheits-/<br />

Herabsetzungstheorien in etwas abgewandelten Formen für richtig halten<br />

und verteidigen. Alle Hypothesen hier zu beleuchten, würde allerdings den<br />

Rahmen sprengen und so sei auf die Quellenangaben am Ende zu verweisen,

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