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PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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Einleitung 18<br />

oder die Inkongruenz fehlte. Auch versuchten die Kinder stets, die Inkongruenz<br />

zu entdecken und dann aufzulösen. Waren sie zu einer der beiden Aktionen<br />

nicht in der Lage, erfanden sie eine nicht beabsichtigte Ungereimtheit beziehungsweise<br />

eine Auflösung in dem Cartoon [112].<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass auch diese Theorien, von deren Art<br />

es noch weitere gibt, nicht ganz einheitlich sind und wie die anderen Theorien<br />

Schwachstellen aufweisen. Beispielsweise erwartet man in der Regel eine Inkongruenz,<br />

sucht möglicherweise sogar danach, wenn man weiß, dass ein Witz<br />

erzählt wird. Somit taucht die Unstimmigkeit nicht plötzlich auf, so wie es Suls<br />

[116] beschreibt [74]. Als Hinweis darauf kann man deuten, dass Pollio und<br />

Mers 1974 herausfanden, dass die Witze als am lustigsten empfunden wurden,<br />

bei denen der Zuhörer die Pointe voraussagen konnte [94] (zitiert nach [74]).<br />

Möglicherweise hat Suls Recht, wenn er behauptet, dass die Inkongruenz-<br />

Auflösungs-Theorien eher beschreiben, was nötig ist, damit wir einen Witz verstehen<br />

und nicht, warum wir ihn lustig finden [115].<br />

1.1.4.5. Reversaltheorie<br />

Vermutlich sind sich die meisten einig darüber, dass Humor immer auch etwas<br />

mit Spiel zu tun hat. Humor ist nicht ernst gemeint, „war doch nur Spaß“. Wohingegen<br />

bei Kindern Lachen auftaucht, wenn sie mit Gleichaltrigen spielen, in<br />

Rollenspiele vertieft sind oder Ähnliches, spielen Erwachsene eher mit Worten<br />

und Ideen [74]. Bei Kindern scheint neben dem Spaß die Funktion des Spielens<br />

darin zu bestehen, Fähigkeiten und Regeln zu erlernen und auszubauen – Spiel<br />

als eine Art „Übungsplatz für die Realität“. In der Regel passiert nichts schlimmes,<br />

wenn man in einem Spiel verliert. Auch Erwachsene können im Spiel Dinge<br />

ausprobieren, die in der Realität nicht möglich wären [14]. Beispiele hierfür<br />

sind Kostümbälle an Fasching, wo man einfach mal jemand ganz anderes sein<br />

kann. Oder aber das oben genannte Spielen mit Worten, welches als Teil von<br />

Humor angesehen werden kann. Jedoch auch in anderen Aspekten scheinen<br />

Humor und Spiel Überschneidungen aufzuweisen. So beschreibt etwa Gruner<br />

einen Zusammenhang zwischen Spiel und humorvoller Aggression [49] (zitiert<br />

nach [74]).

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