PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Einleitung 24<br />
falls andere Autoren – auch an, dass die Ergebnisse nicht besonders zufriedenstellend<br />
sind und weiter versucht werden solle, aussagekräftige Fragebögen<br />
und Test zu entwickeln [60, 74].<br />
Nun stellt sich noch die Frage, ob Humor eine Fähigkeit ist, die man erlernen<br />
und trainieren kann. Auf diese Frage wird in der Diskussion noch genauer eingegangen<br />
(Kapitel 4.4: Vergleich mit früheren Humortrainingsgruppen).<br />
1.1.6. Psychobiologie von Humor und Lachen<br />
Humor und Lachen zählen zu den komplexeren Funktionen des Menschen, da<br />
hierfür eine Vielzahl an Gehirnarealen und anderen Teilen des Körpers benötigt<br />
werden [74]. Das Witzige muss nämlich nicht nur wahrgenommen werden, sondern<br />
auch als solches erkannt und verarbeitet werden. Anschließend müssen<br />
noch die Befehle gegeben werden, die zum Ausdruck der Erheiterung führen.<br />
Welche Gebiete im Gehirn an dem Ablauf beteiligt zu sein scheinen, kann man<br />
aus den zahlreichen Untersuchungen von Patienten schließen, welche unter<br />
einem sogenannten pathologischen Lachen leiden. Dabei tritt Lachen in der<br />
Regel unkontrolliert und ohne adäquaten Stimulus auf, teilweise begleitet von<br />
dem positiven Gefühl, welches bei „normalem“ Lachen empfunden wird, teilweise<br />
fehlt dieses jedoch auch [74, 127]. Diese Patienten hatten unterschiedliche<br />
Grunderkrankungen, welche zu Läsionen an verschiedenen Punkten im Gehirn<br />
führten, zum Beispiel durch Tumore, Infarkte oder Multiple Sklerose ([64], für<br />
weitere Berichte siehe [127]). Auch Studien mit Menschen, welche unter einer<br />
gelastischen Epilepsie leiden, welche mit Lachanfällen einhergeht, geben Hinweise<br />
darauf, welche Gehirnareale zum Lachen beitragen ([6], für weitere Berichte<br />
siehe [127]). Durch eine Analyse von mehreren der erwähnten Studien<br />
kommen Wild, Rodden, Grodd und Ruch zu dem Ergebnis, dass folgende<br />
Strukturen eine Rolle spielen: basaler Temporallappen mit Amygdala, Thalamus,<br />
Hypothalamus, Subthalamus, Basalganglien, dorsaler und ventraler Hirnstamm.<br />
Aber auch das Kleinhirn, die Pyramidenbahn, der präfrontale, sowie der<br />
prämotorische und motorische Kortex zeigen Einflüsse auf dieses Phänomen<br />
[127]).