PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
PDF 2.306kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung 15<br />
in welchen sich zum Teil detailliertere Ausführungen finden. Man kann zusammenfassend<br />
jedoch sagen, dass es für all diese Annahmen Gründe gibt, die<br />
diese belegen, keine Theorie aber als alleingültig bewiesen werden konnte.<br />
Trotzdem werfen die Herabsetzungs- beziehungsweise Überlegenheitstheorien<br />
sowie die psychoanalytische Theorie Fragen auf, welche Wissenschaftler verschiedener<br />
Fachrichtungen bei ihren Arbeiten beeinflusst zu haben scheinen<br />
[74].<br />
1.1.4.3. Arousaltheorien<br />
Diese Theorien weisen Ähnlichkeiten mit den zuvor beschriebenen Hypothesen<br />
von Freud und Gruner auf. Wohingegen diese beiden Autoren Humor und Lachen<br />
als Ventil für überschüssige Energie ansehen, soll Humor laut den<br />
Arousaltheorien eine Erregung von Körper und Geist hervorrufen [74]. Daniel E.<br />
Berlyne kann wohl als einer der ersten bekannten Verfechter dieser Annahme<br />
angesehen werden. Er stellt dabei Humor auf die gleiche Stufe wie andere angenehme<br />
Erfahrungen wie beispielsweise der Spaß, der durch Spielen hervorgerufen<br />
wird oder auch das positive Gefühl beim Betrachten eines<br />
Kunstgemäldes oder Lesen eines ansprechenden Textes. Bei all diesen Tätigkeiten<br />
spielen Faktoren, welche Berlyne als Kollativvariablen („collative variables“)<br />
bezeichnet, eine Rolle, indem sie entweder den Erregungszustand fördern<br />
oder ihn abmildern beziehungsweise die Aufgewecktheit in einem bestimmten<br />
Rahmen halten [13] (zitiert nach [14, 74]), [15]. Neuartigkeit, Grad der Überraschung,<br />
Änderungsrate sowie Komplexität, aber auch Inkongruenz und Mehrdeutigkeit<br />
zählt Berlyne zu diesen Elementen [15, 74]. Dadurch, dass wir das<br />
dann interessant und ungewohnt finden, wird unsere Aufmerksamkeit darauf<br />
gelenkt, was zu einer Erregung von Gehirn und autonomem Nervensystem führt<br />
[13] (zitiert nach [74]). Im Gegensatz zu manchen anderen Autoren behauptet<br />
Berlyne jedoch, dass die unter anderem durch Humor induzierte Freude nicht<br />
linear mit dem Grad der Aktivierung ansteigt, sondern sich die beiden Komponenten<br />
vielmehr in einer umgekehrten U-Beziehung zu einander befinden. Dies<br />
bedeutet, dass sowohl zu wenig, als auch zu viel Erregung als unangenehm