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5 Maschinelle Umfeldwahrnehmung<br />

Eine ähnliche Bewertung ergibt sich für die aus der Gate-Lokalisierung abgeleiteten<br />

Anforderungen (Linie D in Abbildung 5-9), wobei die digitale Karte nur wenige Informationen<br />

liefern kann. Die Lidar-Sensorik alleine ermöglicht eine Deckung des Informationsbedarfs<br />

bis etwa 100 km/h.<br />

Ein Fehler in der Bestimmung der Entfernung zum Gate hat gemäß dem in Abschnitt<br />

4.3.2 beschriebenen Regelverhalten Auswirkungen auf die Dauer der ersten Verzögerungsstufe<br />

Δt A1 und die Verzögerung D 2 in der zweiten Verzögerungsstufe. Diese Auswirkungen<br />

hängen von der Geschwindigkeit, dem damit verbundenen Abstand zum<br />

Gate bei Initiierung des Gate-Annäherungsmanövers sowie dem vom Abstand zum Gate<br />

abhängigen Fehler bei der Entfernungsmessung ab.<br />

Für die Realisierung des Kontextwissens wird weiter zwischen den beiden Extrembetrachtungen<br />

unterschieden. Für den Fall, dass sich das Ego-Fahrzeug im Stillstand am<br />

Gate befindet, eignen sich von den heute am Markt verfügbaren Umfeldsensoren Radar<br />

und Lidar zur Detektion bewegter Objekte mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h<br />

beziehungsweise 120 km/h (Linie B in Abbildung 5-9). Die Vorteile von Lidar-<br />

Sensoren bestehen in dem größeren Azimut, der die in Abbildung 5-5 dargestellten<br />

Abdeckungsbereiche und Reichweiten ermöglicht, sowie der besseren Detektion von<br />

Fußgängern und Fahrradfahrern (Linie C in Abbildung 5-9). Die größten Anforderungen<br />

stellt die Deckung des Informationsbedarfs vor Initiierung des Gate-Annäherungsmanövers<br />

dar. Wie bereits zuvor beschrieben, ist eine Abdeckung der Kreuzungszufahrten<br />

West und Ost aufgrund anzunehmender Sichtbehinderungen in dieser frühen Phase<br />

nicht möglich. Jedoch stellt auch die Detektion der sich aus Richtung Norden der Kreuzung<br />

nähernden Fahrzeuge hohe Anforderungen an die maschinelle Umfelderkennung<br />

(Linie A in Abbildung 5-9). So ist die maximale Geschwindigkeit für das Ego-Fahrzeug<br />

und die sich der Kreuzung nähernden Verkehrsobjekte auf 50 km/h (Lidar) und 60 km/h<br />

(Radar) begrenzt.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt in beiden Fällen die Abdeckung des rechten Seitenbereichs<br />

neben dem Fahrzeug dar. Bekannte sogenannte 360°-Architekturen konzentrieren<br />

sich meist auf die Funktionsdarstellung eines automatisierten Fahrstreifenwechsels<br />

auf Autobahnen 196 , was durch den Einsatz geeigneter Objekthypothesen keine Abdeckung<br />

des unmittelbaren seitlichen Fahrzeugumfelds erfordert. Letztere ist jedoch in<br />

innerstädtischen Szenarien, wie dem betrachteten Rechtsabbiegen an einer Kreuzung<br />

unerlässlich. Ultraschallsensoren sind aufgrund der geringen Reichweite alleine nicht<br />

geeignet. Die seitliche Positionierung einer Kamera oder eines Lidar-Sensors erscheint<br />

schwierig und im Falle des Lidar-Sensors aufgrund der geringen Elevation für eine<br />

196 Beispielhafte Architekturen sind Aeberhard et al. (2011): Object Existence Probability Fusion using<br />

Dempster-Shafer Theory in a High-Level Sensor Data Fusion Architecture oder Classen et al. (2012):<br />

Systemarchitektur für eine 360 Grad Fahrerassistenzsensorik zu entnehmen<br />

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