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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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390). Diese Amtmänner waren eben ansässige Bauern, welche vom<br />

Kloster <strong>zur</strong> Empfangnahme von Gefällen und etwa auch <strong>zur</strong> Einbringung<br />

der Zehenten angestellt waren. *) Die Gerichtsbarkeit über <strong>Aunkirchen</strong> stand<br />

dem Pfleggericht Vilshofen zu. In <strong>Aunkirchen</strong> scheint aber auch ein<br />

herzoglicher Getreidekasten oder dergleichen bestanden zu haben, denn<br />

wir finden, dass das sogenannte Vogtgetreide, welches den Herzogen von<br />

einigen Gütern <strong>des</strong> südlich der Donau gelegenen Gerichtsbzirkes [7*/8*]<br />

gereicht werden musste, in <strong>Aunkirchen</strong> abzuliefern war. In dem niederbayrischen<br />

Urbarium oder Saalbuche vom Jahr 1280 steht nämlich also zu<br />

lesen: „aber zu <strong>Aunkirchen</strong> Vogthaber 73 metzen Haber 3 Schill. 4 Pfg. und<br />

10 metzen machent 1 Schaff. Wer di oben geschriben 73 metzen geben,<br />

das ist etc.“ Es werden dann die Güter aufgezählt, welche diesen<br />

Vogthaber etc. in <strong>Aunkirchen</strong> abzuliefern hatten, nämlich einige Güter von<br />

Amsham, Haibach, Kalham, Fraundorf, Ringdobel, Albenberg, Bergham,<br />

Anham, Schwanham, Reut, Alt-ham, Kalmünz, Freiung, Watzmannsberg,<br />

Walchsing und Lainkart. (M. B. XXXVI. p. 490). - **)<br />

Das Pfarrbesetzungsrecht sowohl als die pfarrlichen Rechte zu <strong>Aunkirchen</strong><br />

kamen vom Kloster St. Nikola, wir wissen nicht wann und wie, an das im<br />

Jahr 1376 gestiftete Kollegiatstift St. Johann Bapt. zu Vilshofen, von dem<br />

aus ein mit dem Namen „Vikar“ benannter Priester für die Kirche<br />

<strong>Aunkirchen</strong> und deren Nebenkirchen aufgestellt wurde, der aber in Ließing<br />

seine Wohnung hatte, [S. 8*/9*] weder investiert noch installiert war und<br />

daher beliebig eingesetzt und entfernt werden konnte. Um das Jahr 1400<br />

war die Pfarrei <strong>Aunkirchen</strong> bereits dem Kapitel Vilshofen inkorporiert, wie<br />

aus einigen aus jener Zeit stammenden urkundlichen Angaben erhellt. So<br />

enthält das Urkundenbuch <strong>des</strong> Stiftes St. Johann Bapt. in Vilshofen<br />

nachstehende für <strong>Aunkirchen</strong> nicht unwichtige Angabe: „Anno 1418 am St.<br />

Margarethentag machen Heinrich Prant zu Razmannsdorf, Propst an der<br />

Innbruck zu Passau, alle Pfarrleut und die ganze Pfarr-Menig Arm und<br />

Reich gepfarrt gen <strong>Aunkirchen</strong> zu dem hl. Kreuz etliche Ordnung und Gottesdienst,<br />

die sie widmen und stiften auf alle der Urbarn Güter und<br />

Stucken, die hernach benannt und verschrieben sind und zu dem<br />

obengenannten Gotteshaus zu <strong>Aunkirchen</strong> gehört haben, zu Ehren dem<br />

allmächtigen Gott, der Himmelskönigin Mutter Maria und allen heiligen<br />

Herrn, zu Hilf und Trost aller ihrer und ihrer Vorvordern und Nachkommen<br />

und aller [S. 9*/10*] christgläubigen Seelen und auch sonderlich der Seelen<br />

*) Am Rand eine kaum zu entziffernde Bemerkung: Mannfred R... u. … Reiter (?)<br />

<strong>Aunkirchen</strong> stehen anno 1418 in Stiftungsbrief (oder: Stiftungsbuch?)<br />

**) Am Rand vermerkt: Alle diese Vogteibezüge aus den genannten Orten, sowie<br />

11<br />

von 3 Bauerngütern in <strong>Aunkirchen</strong> selbst hatten die Herzoge als Inhaber der<br />

Herrschaft Hilgartsberg, bei welcher Herrschaft diese sämtlichen<br />

Vogteiuntertanen auch in der Folge geblieben sind, als Hilgartsberg von den<br />

Herzogen verkauft wurde.

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