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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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Pflegegericht Vilshofen zugewiesen wurde, weil die Grafen nur mehr an<br />

jenen Orten die Gerichtsbarkeit sollten üben dürfen, wo sie zugleich auch<br />

die Grundherrn waren (Huschberg. 509). Somit besaßen also die<br />

Ortenburger nach dem Jahr 1641 nichts mehr in Ober=Igelbach. Das Jahr<br />

1803 brachte endlich sämtliche Güter zu Igelbach an den Staat. [S.<br />

131/132 bzw. 102/103]<br />

Eine Kirche besitzt Ober=Igelbach schon seit langer, unbestimmbarer Zeit.<br />

Die jetzige, im Spitzbogenstil gebaut, scheint aus dem Anfang <strong>des</strong> 15 ten<br />

Jahrhunderts zu stammen. Sie ist dem hl. Bischof Martin geweiht, feiert am<br />

Sonntag nach Ulrich das Kirchweihfest, hat mehrmals Gottesdienst und gilt<br />

überhaupt als ordentliche Filiale, weil sie auch einen eigenen Filialbezirk<br />

hat und in früheren Zeiten ein eigenes Gut <strong>zur</strong> Unterhaltung <strong>des</strong> Priesters,<br />

nämlich <strong>des</strong> Pfarrers von <strong>Aunkirchen</strong>, vorhanden war. Dieses Gut, nach der<br />

alten Sprachweise das Wibm (Widdum) genannt, ist das heutige Wimmer-<br />

Gut (Wibenmaier), welchen Hausnamen wir überhaupt auf allen jenen<br />

Gütern treffen, die einst „Pfarrwiddum“ gewesen sind.*) Ein solches<br />

bestand also auch in Igelbach und die Erträgnisse <strong>des</strong>selben hatte der<br />

Pfarrer zu <strong>Aunkirchen</strong> für die Besorgung der bestimmten Gottesdienste zu<br />

beziehen. Diese Verhältnisse, welche in<strong>des</strong>sen schon längst nicht mehr<br />

bestanden haben, beweisen offenbar ein hohes Alter der Filiale Igelbach<br />

[S. 132/133, bzw. 102/104]<br />

In Mitte <strong>des</strong> vorigen Jahrhunderts war auch in Ober=Igelbach alles, was <strong>zur</strong><br />

Kirche gehörte, aufs tiefste herabgekommen, die Kirchhofmauer lag Jahre<br />

lang ganz in Trümmer, so dass die Schweine ungehindert den ganzen<br />

Gottesacker durchwühlen konnten. Erst gegen das Jahr 1770 wurde die<br />

neue Kirchhofmauer vollendet und die nötige Ausbesserung am Dach und<br />

Mauerwerk der Kirche vorgenommen. – Im Jahr 1850 wurde der Turm<br />

etwas höher gebaut und mit einem neuen, vierseitigen Pyramidendach<br />

bedeckt.<br />

Die Schule wurde erst im Jahr 1804 errichtet**), und zwar als sogenanntes<br />

Schulprovisorat, bis sie im Jahr 1853 <strong>zur</strong> definitiven Schulstelle erhoben<br />

wurde. Das Schulhaus ist im Jahr 1830 gebaut worden. Außer dem<br />

Schulhaus wurde die Häuserzahl <strong>des</strong> Ortes auch noch mit dem jetzigen<br />

Krämerhaus vermehrt, wel-ches der „Mayr“ von Ober=Igelbach vor etwa 15<br />

Jahren neu erbaute. Die auf seinem Anwesen ruhende Krämerei samt<br />

*) Nicht genau zuzuordnen steht am Rand <strong>des</strong> Blattes: Andreas Widmer war im<br />

Jahr 1418 Zech... (unleserlich) der Kirche zu Ober=Igelbach.<br />

**) Bis 1804 war in Igelbach bloß ein Meßner und zugleich Choralist; ao. 1804 wurde im<br />

Meßnerhaus eine „Jugend-Schule“ errichtet. ao 1828 wollte man die Schule eingehen<br />

lassen, kam aber von dem Gedanken wieder ab. Das neue jetzige Schulhaus wurde 1830<br />

gebaut. –<br />

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