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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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Kaufbrief siegelten ihr Vetter Johann Vischgrätl, Chorherr in Vilshofen, und<br />

Heinrich Kölnberger, Richter daselbst (M. B. XXI. pag. 459).<br />

Im Jahr 1418 treten diese beiden Brüder zum letzten Mal urkundlich auf,<br />

und zwar [S. 50/51] in einer Messstiftungsurkunde der Kirche zu<br />

<strong>Aunkirchen</strong>, in welcher auch die Gebrüder Georg und Christian, die Lehner<br />

von Schönhering, genannt werden, die zuversichtlich (sic!) Besitzer <strong>des</strong><br />

Lehnerhofes, von dem später wieder die Rede sein wird, gewesen sind. –<br />

Über die Inhaber <strong>des</strong> Schlosses oder Edelsitzes in Schönhering im 14 ten<br />

und im Anfang <strong>des</strong> 15 ten Jahrhunderts lässt sich durchaus nichts mit<br />

Gewissheit sagen, da keinerlei urkundliche Nachrichten bisher darüber<br />

aufzufinden waren. Möglich, dass die oben angeführten Vischgrätl auch<br />

Schlossbesitzer daselbst waren, wahrscheinlich aber war Heinrich Prant,<br />

der Besitzer von Ratzmannsdorf und Propstrichter an der Innbrücke zu<br />

Passau, um das Jahr 1400 auch Besitzer <strong>des</strong> Edelsitzes in Schönhering,<br />

weil er zu wiederholten Malen im Jahr 1404 und 1418 als besonderer<br />

Wohltäter der Pfarrkirche in <strong>Aunkirchen</strong> erscheint, indem er dort für sich<br />

und Anna, seine Hausfrau, Jahrtage und Messen stiftet. – Ein Engelhard<br />

Gruber, der den Edelsitz in Schönhering im Jahr 1427 vom Hochstift<br />

Passau zu Lehen erhielt, gehört ebenso wenig als sein Edelsitz unserem<br />

Schönhering an, sondern dem in Österreich gelegenen, wie schon aus<br />

Monum. boio. Vol XXXI. pag. 207 hervorgeht.<br />

Erst mit dem Jahr 1470 kommt wieder ein Edelmann als Schlossbesitzer in<br />

unserem Schönhering urkundlich vor. Dieser war Erasmus der<br />

Gockendorfer, der den Edelsitz im Jahre [S. 51/52] 1470 eben erst<br />

erworben hatte. Er verkaufte am Samstag nach dem Sonntag Lätare in der<br />

Fasten <strong>des</strong> Jahres 1485 einen Bauernhof zu Emerdorf (Pfarrei Uttikhofen)<br />

samt zwei dazugehörigen Weihern an den gestrengen Ritter Jörg von<br />

Frauenberg zu Haidenburg. Den Kaufbrief siegelte Gockendorfer selbst<br />

und mit ihm Hans der Herbsthamer zu Herbstham, Pfleger und Richter zu<br />

Haidenburg (M. B. XXI. pag. 459). Dieser Erasmus Gockendorfer steht<br />

auch in der niederbayerischen Landtafel vom Jahr 1490 als Inhaber <strong>des</strong><br />

Edelsitzes in Schönhering verzeichnet. Im Jahr 1506 verkaufte er aber den<br />

Sitz an den Edelmann Anton Kadinger von Kading, der sich von da an<br />

Kadinger zu Schönhering schrieb.<br />

Alle die bisher aufgeführten Edlen von Schönhering sowie ihre Nachfolger<br />

waren aber keineswegs Grundherrn der sämtlichen Güter in Schönhering.<br />

Sie besaßen vielmehr nur das Schloss, den Hofbau, die Taverne, die<br />

Schmiede, ein Badhaus und eine Sölde. Die übrigen Güter gehörten teils<br />

zum Kloster Osterhofen, teils zum Kloster Fürstenzell, welches diese Güter<br />

vom Mutterkloster Aldersbach bekommen hatte, teils dem Kollegiatstift in<br />

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