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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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Abends mit einer gesungenen Vigil und <strong>des</strong> Morgens mit einem<br />

gesungenen Seelenamt und 3 gesprochenen Seelenmessen, - den andern<br />

<strong>des</strong> Sonntags nach der Kirchweih zu <strong>Aunkirchen</strong> auch mit einer [S. 12*/13*]<br />

Vigil und drei Seelenmessen, als vor beschrieben ist; und dazu sollen sie<br />

alle Sonntag auf der Kanzel für obgenannten Heinrich Prant, <strong>des</strong>sen Hausfrau<br />

und alle Vorvordern und Nachkommen zu <strong>Aunkirchen</strong> gedenken und<br />

beten ein Vater unser und Ave Maria.“<br />

100 Pfd. Wiener Pfenninge – nach jetzigem Geld etwa 105 fl. – reichten<br />

also damals hin, um zwei Vigilien, zwei Jahrtage und 6 Messen und ein<br />

ewiges Gedenken zu stiften. Obgleich der Wert <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> immer mehr<br />

abnahm, so hatten diese Stiftungen doch teilweise fortwährend ihren<br />

Bestand so lange, bis das Kapitel Vilshofen im Jahre 1803 aufgehoben und<br />

die Stiftung eingezogen wurde.<br />

Die Übernahme der Pfarrei <strong>Aunkirchen</strong> von Seiten <strong>des</strong> Stiftes St. Johann<br />

Baptist in Vilshofen hatte auch einige Veränderungen in Betreff <strong>des</strong><br />

Zehentrechtes <strong>zur</strong> Folge, welches Recht vorher dem Kloster St. Nikola in<br />

dem ganzen Pfarrbezirk <strong>Aunkirchen</strong> zustand. Im Jahre 1431 verglichen<br />

sich das Kloster St. Nikola und das Stift [S. 13*/14*] Vilshofen also, dass<br />

<strong>des</strong> Stiftes Vikar zu <strong>Aunkirchen</strong> den kleinen Zehent „es sei an Käs,<br />

Hühnern, Gänsen, Harb (Flachs) und andern Dingen überall in der Pfarr“<br />

nehmen dürfe, dafür sollte aber das Stift Vilshofen dem Kloster St. Nikola<br />

jährlich um Michaeli ein halb Pfund Wiener Pfenning geben, auch sollte St.<br />

Nikola zwei Teile <strong>des</strong> großen Zehent aus dem Halbhofe zu Alt-ham und<br />

dem „Ramelhofe“ in <strong>Aunkirchen</strong>, der gleichfalls ein Halbhof war, beziehen,<br />

das Stift Vilshofen aber nur ein Drittel, dagegen aber den ganzen Zehent<br />

vom Hofe zu Schalkam. – Die weiteren und näheren Bestimmungen und<br />

Verhältnisse in Betreff <strong>des</strong> Zehents auf den verschiedenen einzelnen<br />

Gütern sind uns nicht bekannt und nur so viel gewiss, dass St. Nikola und<br />

das Stift Vilshofen in den Großzehent sich zu teilen hatten.<br />

Es kommt nunmehr auch noch die Frage zu beantworten, wie lange denn<br />

beiläufig die Kirche in <strong>Aunkirchen</strong> schon den Rang einer Pfarrkirche habe.<br />

Obgleich die Kirche zu <strong>Aunkirchen</strong> in einigen der ältesten [S. 14*/15*] von<br />

dieser Ortschaft handelnden Urkunden nur „Kapelle“ genannt wird (M. B.<br />

IV. pag. 295 etc.), obgleich ferner in einem aus dem 15 ten Jahrhundert<br />

stammenden Verzeichnisse der im Bistum Passau befindlichen Pfarreien<br />

(M. B. XXIX. pag. 501) der Name <strong>Aunkirchen</strong> fehlt, obgleich endlich sogar<br />

auch eine Sage wissen will, in <strong>Aunkirchen</strong> sei bis zum Jahr 1500 weder<br />

Kirche noch Gottesacker gewesen und man habe die Gottesdienste und<br />

Beerdigungen in Schönerding gehalten und vorgenommen; so unterliegt es<br />

dennoch keinem Zweifel, dass die Kirche zu <strong>Aunkirchen</strong> die Rechte und<br />

den Rang einer Pfarrkirche wenigstens schon seit den Zeiten Bischof<br />

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