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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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Stift Vilshofen dagegen nur ein Drittel, aber vom Hofe zu Schalkham den<br />

ganzen Zehent. (Urk. Copie in Vilshofen). In dieser Ordnung blieben dann<br />

auch die Zehentverhältnisse bis die Klosteraufhebung im Jahre 1803 den<br />

Staat in den Besitzstand der Klöster brachte.<br />

Um das Jahr 1500 wurde, wahrscheinlich wegen zu großer Engfängigkeit<br />

(?) der alten Kirche, ein Kirchenbau notwendig, die alte Kirche wurde<br />

vollständig abgebrochen und die neue im Jahre 1515 vollendet und<br />

eingeweiht. Hier wollen wir auch einer unter dem Volke verbreiteten Sage<br />

gedenken, welche uns erzählt, bis vor etwa dreihundert Jahren sei in<br />

<strong>Aunkirchen</strong> weder Kirche noch Gottesacker gewesen und Gottesdienste<br />

und Beerdigungen hätten in Schönhering gehalten werden müssen. Diese<br />

Sage bedarf eigentlich keiner Widerlegung [S. 12/13], sondern nur der<br />

Zurückführung auf ihren wahren geschichtlichen Grund. Es ist vollkommen<br />

wahr, dass um das Jahr 1500 in <strong>Aunkirchen</strong> einige Zeit lang keine Kirche<br />

war, weil damals die alte abgebrochen und die neue noch nicht vollendet<br />

war, so dass die Gottesdienste in der nächstgelegenen Filiale, nämlich in<br />

Schönhering gehalten werden mussten, gleichwie es auch glaublich ist,<br />

dass selbst die Leichen <strong>zur</strong> Beerdigung nach Schönhering gebracht<br />

wurden, da während <strong>des</strong> Kirchenbaues der Gottesacker zu <strong>Aunkirchen</strong><br />

wegen Aufhäufung von Baumaterialien als Beerdigungsplatz nicht wohl zu<br />

benützen war. Die Erinnerung an jene Zeit der Unterbrechung der<br />

Gottesdienste in <strong>Aunkirchen</strong> hat sich nun im Gedächtnis <strong>des</strong> Volkes<br />

erhalten und ist nur in so weit untreu geworden, als man sagte, es sei<br />

überhaupt vorher in <strong>Aunkirchen</strong> nie eine Kirche bestanden, welchen Irrtum<br />

nicht bloß die oben angezogenen urkundlichen Stellen, sondern auch<br />

selbst schon der Name „<strong>Aunkirchen</strong>“ sattsam widerlegen.<br />

Die Kirche ist im Spitzbogenstyle erbaut, hat nur ein Schiff, die Sakristei an<br />

der südlichen, der Spitzturm aber an der nördlichen Seite <strong>des</strong><br />

Presbyteriums angebaut, der Eingang in die Kirche befand sich früher an<br />

der nördlichen Seite <strong>des</strong> Schiffes, wurde aber im Jahre 1830 an die Rückoder<br />

westliche Seite verlegt und daselbst eine kleine Vorhalle angebaut [S.<br />

13/14], wogegen die alte, im Spitzbogen gehaltene Vorhalle <strong>des</strong> früheren<br />

Eingangs mit Brettern verschlagen wurde. Gleichzeitig ließ man auch, um<br />

Raum zu gewinnen, die Empore vergrößern. Die drei Altäre der Kirche sind<br />

erst in neuester Zeit wieder neu gefasst worden, die sämtlichen Altarblätter<br />

jedoch sind ganz neu vom Zeichnungsprofessor Wagner in Passau im<br />

Jahre 1849 gemalt. Das Hochaltarblatt stellt die Auffindung <strong>des</strong> hl. Kreuzes<br />

vor, unter welchem Titel auch die Kirche geweiht ist. Hinter dem Hochaltar<br />

bemerkt man oben am Gewölbe die Reste dreier Wappen, die aber bereits<br />

unkenntlich geworden sind, und die Jahrzahl 1515, welche uns das Jahr<br />

der Vollendung <strong>des</strong> Kirchenbaues angibt. In den mit Maßwerk<br />

geschmückten Fenstern befanden sich noch in neuerer Zeit mehrere Felder<br />

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