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Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

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Von dieser Zeit an versiegen auf lange Zeit die Quellen über Schönhering,<br />

so dass weder zu ermitteln ist, wie lange das alte Geschlecht der Edlen von<br />

Schönhering noch daselbst sesshaft geblieben, noch auch, welches andere<br />

ihnen im Besitz gefolgt sei.<br />

Erst in der ersten Hälfte <strong>des</strong> 14 ten Jahrhunderts tritt wieder ein reiches und<br />

angesehenes Geschlecht in Schönhering auf, das aber kaum auf dem<br />

Schloss daselbst gehaust hat, sondern sehr wahrscheinlich auf dem<br />

Madlgut gesessen war. Es führte den Namen „Vischgrätl von Schönhering“.<br />

Der erste, <strong>des</strong>sen die Urkunden gedenken, ist Kaspar der Vischgrätl. Er<br />

kaufte am Tag der hl. Priska (18. Juni) 1340 von Philipp dem Rainvilser<br />

(Raufelser?) einen von der Grafschaft Hals zu Lehen gehenden Zehent zu<br />

Kirchdorf bei Osterhofen (Urk. in Vilshofen et Reg. boie. VII. 270).<br />

Außer diesem Zehent und der Besitzung in Schönhering besaß Vischgrätl<br />

auch einen Bauernhof in Schwanham, zwei Sölden in Walchsing und<br />

andere Güter. Er war zweimal verheiratet und hinterließ bei seinem im<br />

Jahre 1363 erfolgten Tode eine Witwe Anna und drei Söhne, Peter, Kaspar<br />

und Johann, von denen wenigstens die beiden ersteren schon erwachsen<br />

waren. Die Witwe Anna Vischgrätl verheiratete sich im Jahr 1364 mit<br />

Christian dem Wenger in Vilshofen, und Mittwoch nach dem [S. 49/50]<br />

Prechentag <strong>des</strong> nämlichen Jahres verkauften die Gebrüder Vischgrätl den<br />

Zehent in Kirchdorf und die zwei Sölden zu Walchsing an ihren Stiefvater<br />

Christian den Wenger (Urk. in Vilshofen).<br />

Peter der Vischgrätl, der ältere der drei Brüder, stiftete kurz vor seinem<br />

Tode im Jahre 1381 in der Stiftskirche zu Vilshofen für sich und seine<br />

Hausfrau einen Jahrtag „zu halten am sand Kolmanitag, <strong>des</strong> Nachts mit<br />

gesungener Vigil und 4 brinnend Kerzen, und mit Geläut, <strong>des</strong> Morgens<br />

darauf mit gesungener Seelmesse und 4 brinnend Kerzen“. Dafür<br />

verschrieb er dem Kollegiatstifte in Vilshofen eine ewige Gilt von jährlich 3<br />

Schilling Regensburger Pfenning, welche aus seinem Hofe in Schwanham<br />

fließen sollten, aber von ihm selbst oder seinen Erben auf Lichtmess durch<br />

Bezahlung von 4 Pfd. Reg. dl. auch abgelöst werden durften (Urk. in<br />

Vilshofen).<br />

Von Kaspar, dem Bruder <strong>des</strong> Peter, lesen wir nichts mehr, von dem<br />

jüngsten Bruder Johann wissen wir aber, dass er Priester und dann<br />

Kanonikus in Vilsho-fen geworden ist.<br />

Von Peter Vischgrätl sind zwei Söhne bekannt, Peter und Kaspar mit<br />

Namen. Diese beiden verkauften am 21. Sept. 1415 ihren Bauernhof in<br />

Schwanham um 35 Pfd. dl. an Hans Perch, Burger in Vilshofen. Den<br />

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