28.02.2014 Aufrufe

Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Heinrich Prant machte aber am nämlichen Tage noch eine weitere Stiftung,<br />

von der uns das oben angeführte Urkundenbuch nähere Kunde gibt indem<br />

es sagt:<br />

„Sonderlich ist zu mercken, daß obengenannter Heinrich Prant außer der<br />

obgenannten Stiftung und ewigen Meß dem Kapitel <strong>des</strong> ehrwürdigen Stifts<br />

zu Vilshofen noch 100 Pfund Wiener Pfenning bereit gegeben hat, damit zu<br />

bestellen und zu kaufen eine ewige Gilt, darum sie ihm und seiner<br />

Hausfrau und allen Vorvordern und Nachkommen einen ewigen Jahrtag<br />

legen und halten sollen alle Jahr zu zwei Zeiten in [S.10/11] dem<br />

Gotteshause zu <strong>Aunkirchen</strong>, von erst <strong>des</strong> Sonntags nach der Quatember in<br />

der Fasten Abends mit gesungener Vigil und drei Seelenmessen, den<br />

anderen <strong>des</strong> Sonntags nach der Kirchweih zu <strong>Aunkirchen</strong> auch mit einer<br />

Vigil und drei Seelenmessen, als vor beschrieben ist, und dazu sollen sie<br />

alle Sonntag auf der Kanzel für obgenannten Heinrich Prant, <strong>des</strong>sen<br />

Hausfrau und alle Vorvordern und Nachkommen zu <strong>Aunkirchen</strong> gedenken<br />

und beten ein Vater unser und Ave Maria.“<br />

Heinrich Prant von Ratzmannsdorf, <strong>des</strong>sen die Urkunden aus seiner Zeit<br />

vielfach gedenken, und der namentlich wegen <strong>des</strong> Schlosses<br />

Ratzmannsdorf mit Balthasar Puchberger eine hartnäckige Fehde geführt<br />

hat, war offenbar in <strong>Aunkirchen</strong> auch begütert und wahrscheinlich Besitzer<br />

<strong>des</strong> heutigen Metzgersgutes daselbst und etwa auch <strong>des</strong> Edelsitzes in<br />

Schönhering.<br />

Das Kollegiatstift in Vilshofen übernahm also vom Jahre 1418 angefangen<br />

die Pastorierung der Pfarrei <strong>Aunkirchen</strong>, zu welchem Zweck es einen Vikar<br />

aufstellte, der in Ließing seinen Wohnsitz hatte und, da er weder investiert<br />

noch installiert war, jederzeit beliebig eingesetzt und entfernt werden<br />

konnte, je nachdem es der Probst in Vilshofen, der eigentliche Pfarrer von<br />

<strong>Aunkirchen</strong>, für gut fand.<br />

In Folge dieser Veränderung ergab sich aber bald ein Zwist zwischen dem<br />

Kapitel in Vilshofen und dem Kloster St. Nikola, und zwar wegen <strong>des</strong> [S.<br />

11/12] dem Vikar von <strong>Aunkirchen</strong> zuständigen Zehentrechtes, welches vom<br />

Kapitel angesprochen, vom Kloster St. Nikola aber demselben<br />

abgesprochen und für sich in Anspruch genommen wurde. „Im Jahre 1431<br />

verglichen sich endlich beide Par-theien dahin, daß <strong>des</strong> Stiftes Vikar zu<br />

<strong>Aunkirchen</strong> den kleinen Zehent, es sei an Käse, Hühnern, Gänsen, Harb (=<br />

Flachs) und anderen Dingen, überall in der ganzen Pfarrei nehmen dürfe,<br />

wofür aber das Stift Vilshofen dem Kloster St. Nikola jährlich um Michaeli<br />

ein halbes Pfund Wiener Pfenning geben sollte, auch sollte St. Nikola zwei<br />

Teile <strong>des</strong> großen Zehents aus dem Halbhofe zu Altham und dem<br />

Ramelhofe zu <strong>Aunkirchen</strong>, der gleichfalls ein halber Hof war, beziehen, das<br />

6

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!