16.03.2014 Aufrufe

Argumente 1/2010 - Jusos

Argumente 1/2010 - Jusos

Argumente 1/2010 - Jusos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lungshilfeetat investieren, obwohl am ende<br />

eigentlich die Deutsche Gesellschaft am<br />

meisten davon profitiert. Natürlich haben<br />

solche Freiwilligendienste auch positiven<br />

Nutzen für die Entwicklungsländer selbst.<br />

Durch die Rückkoppelung in die deutsche<br />

Gesellschaft wird das Bewusstsein für die<br />

Probleme in der Welt geschärft und zukünftige<br />

Entscheidungen werden davon sicherlich<br />

beeinflusst. Außerdem leisten die<br />

Freiwilligen natürlich auch eine Arbeit<br />

Vorort, ohne dass die Länder diese bezahlen<br />

müssen. Jedoch muss man fairer weise<br />

zugeben, dass die Kosten eines Freiwilligendienstes<br />

nicht im Verhältnis stehen zum<br />

erbrachten Nutzen für die Projekte in den<br />

Einsatzländern. Es würde sich beispielsweise<br />

mehr lohnen, für das Geld eine ausgebildete<br />

lokale Fachkraft zu bezahlen.<br />

Daher ist es zwar gut, wenn Deutschland<br />

mit der Förderung von FWDen im<br />

Ausland jungen Menschen die Möglichkeit<br />

gibt eine Zeit im Ausland Erfahrung<br />

in beispielsweise sozialpraktischer Arbeit zu<br />

geben und so eine Horizonterweiterung ermöglicht,<br />

die sich positiv in die Gesellschaft<br />

auswirkt. Jedoch sollte das eben als eine<br />

Ausgabe im Bereich der Bildung zu verbucht<br />

werde und nicht als Teil eines nach<br />

wie vor kleinen Entwicklungshilfeetats.<br />

Aus politischer Sicht ist langsam aber<br />

auch zu sehen, weshalb die Gelder von<br />

weltwärts im Bereich des BMZ liegen. So<br />

hat der Deutsche Entwicklungsdienst<br />

(DED) mit Start des Förderprogramms<br />

auch begonnen FWDe anzubieten und ist<br />

innerhalb weniger Jahre zum größten Träger<br />

geworden. Nach dem für das kommende<br />

Jahr die weltwärts-Förderung gekürzt<br />

wurde und obwohl somit alle Träger Stellen<br />

streichen müssen, hat es einzig der<br />

DED geschafft, 500 neue Stellen gefördert<br />

zu bekommen. Somit haben kleine Träger<br />

kaum noch eine Chance, eine Förderung zu<br />

bekommen. Und auch unter den großen<br />

Trägern besteht Ungewissheit darüber, ob<br />

der DED als staatlicher Träger nicht in<br />

Zukunft alle weltwärts-FWDe ausrichten<br />

wird. Ein Wettbewerb und somit auch eine<br />

Sicherung von Qualitätsstandards wäre damit<br />

kaum noch gegeben. Außerdem wären<br />

alle anderen Träger mit dem DED kaum<br />

konkurrenzfähig, da sie eine gleichwertige<br />

Vollfinanzierung nicht leisten können. Die<br />

langjährige Erfahrung und damit auch das<br />

hohes Maß an Qualität, das andere Träger<br />

vorher entwickelt haben, würde dadurch<br />

wegfallen. Dies ist dann vor allem im Bereich<br />

der Auswahl, Vorbereitung und Betreuung<br />

der Fall. Diese Bereiche sind jedoch<br />

wichtig, um ein FWD so ertragreich<br />

wie möglich für die Einsatzstellen zu machen<br />

und eben den Hilfeanteil an dem Jahr<br />

so hoch wie möglich zu halten..<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!