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Argumente 1/2010 - Jusos

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te wurden bereits 2007 erreicht. Mit der<br />

Zahl der Arbeitsplätze wächst auch die<br />

Zahl der Ausbildungsplätze – und damit<br />

die Chance, jungen Menschen eine Zukunftsperspektive<br />

zu bieten.<br />

Eine große Herausforderung entsteht<br />

jedoch durch die zunehmende Konkurrenz<br />

durch weniger entwickelte technologiestarke<br />

Länder. China beispielsweise hat bei der<br />

Solarzellenproduktion sprunghaft aufgeholt<br />

und ist 2007 zum weltweit größten Hersteller<br />

geworden. Deutschland wird auf dem<br />

Markt nur bestehen können, wenn es durch<br />

eine innovationsfreundliche Umwelt- und<br />

Klimaschutzpolitik seine Technologieführerschaft<br />

behält oder diese gewinnt. Nur<br />

dann werden deutsche Unternehmen – und<br />

damit auch Auszubildende in deutschen<br />

Betrieben – langfristig eine Chance auf<br />

dem internationalen Markt haben.<br />

Gegenwärtig halten deutsche Unternehmen<br />

auf den grünen Zukunftsmärkten<br />

Weltmarktanteile zwischen 5 und 30 Prozent.<br />

Doch das droht zu kippen. Angetrieben<br />

von der klimafreundlich-grün redenden,<br />

aber leider kohlenstoff-schwarz handelnden<br />

Klimakanzlerin investieren viele Firmen<br />

mittlerweile lieber in ihre PR-Abteilungen<br />

statt in ihr Forschungs- und Entwicklungsabteilungen<br />

und versuchen mit Greenwashing-Kampagnen<br />

ihr Kerngeschäft sauber<br />

zu waschen. Die Autokonzerne, allen<br />

voran BMW und Daimler haben 2008<br />

massiv Lobbyarbeit gegen die von der EU<br />

geplanten CO 2 -Richtlinien gemacht, weil<br />

es die Unternehmen selbst nicht schaffen,<br />

diese Klimaziele einzuhalten. Ähnliches ist<br />

derzeit im Bausektor zu beobachten: nach<br />

wie vor lehnt die Bundesregierung zentrale<br />

Maßnahmen ab, die die Sanierung von ineffizienten<br />

Gebäuden voranbringen könnten.<br />

Sie will keine Ziele für den Ausbau von<br />

Niedrig- und Nullenergiehäusern im Gebäudebestand,<br />

keine finanziellen Anreize<br />

und auch keine verbindliche Vorreiterrolle<br />

für den öffentlichen Sektor. Dabei könnte<br />

die deutsche Wirtschaft Marktführer bei<br />

grünen Technologien von mehr Energieeffizienz<br />

in den Nachbarländern besonders<br />

profitieren. Nur wenn Deutschland seine<br />

Rolle als Effizienzweltmeister behauptet,<br />

haben junge Menschen in Deutschland<br />

langfristig eine Chance auf Wohlstand und<br />

Arbeit.<br />

Kinder werden schlechte Klimapolitik<br />

teuer bezahlen<br />

Während sich Ältere um den Generationenvertrag<br />

sorgen, weil sie ihre Renten gefährdet<br />

sehen, stellen junge Menschen an<br />

ganz anderer Stelle die Frage nach der gerechten<br />

Verteilung von Lasten zwischen den<br />

Generationen: So sind es nicht nur Konflikte<br />

zwischen Verursacher- und Opferstaaten<br />

des Klimawandels, die auf den internationalen<br />

Klimakonferenzen um eine<br />

gerechte Klimapolitik streiten. Vielmehr<br />

sind es in Deutschland junge Menschen,<br />

die für ein generationengerechtes Deutschland<br />

streiten.<br />

Der ehemalige Chefökonom der Weltbank<br />

Nicholas Stern und auch das Umweltbundesamt<br />

haben eindrucksvoll vorgerechnet:<br />

Wir können entweder heute in<br />

Deutschland vier Milliarden Euro in eine<br />

grüne Zukunft investieren oder noch 50<br />

Jahre abwarten und jährlich 100 Milliarden<br />

Euro zahlen, um asthmakranke Kinder,<br />

Hitzetote, höhere Deiche und massive Ernteausfälle<br />

zu finanzieren (Stern 2006; Troge<br />

2007).<br />

Wir können uns also entscheiden: Entweder<br />

sind wir bereit, heute 50 Euro pro<br />

Bundesbürger im Jahr zu investieren – und<br />

dafür eine Rendite von rund 17 Prozent er-<br />

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