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Argumente 1/2010 - Jusos

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dungsangebote in der Schule zu finden, die<br />

zumindest die Auseinandersetzung mit der<br />

Shoah vehement unterstützt. Dieses ist häufig<br />

auf sehr motivierte Lehrer und Lehrerinnen<br />

zurückzuführen und bedarf nicht<br />

nur großes Engagement, sondern auch Idealismus<br />

in einem stark regulierten Lehrplan.<br />

Vermittlung von Geschichte in Verbänden,<br />

Jugendclubs und der Parteijugend<br />

Jugendverbände, Jugendclubs, Sportvereine<br />

und Parteijugend setzen an der Lebenswelt<br />

Jugendlicher an. Durch die Freiwilligkeit<br />

für die Jugendlichen stellte die Geschichtsvermittlung<br />

in Verbänden usw. ein Paradebeispiel<br />

nicht-formelle Bildung dar. Diese<br />

zeichnet sich zwar durch eine klar institutionalisierte<br />

Rechtslage, wie sie bei Verbänden<br />

usw. anzutreffen ist, auf, basiert jedoch<br />

aufgrund einer offenen Angebotslage auf<br />

einer freiwilligen Nutzung. Bei einem genaueren<br />

Blick auf solche Bildungsräume ist<br />

anzumerken, dass dabei ein Zugang für alle<br />

Bildungsschichten der Gesellschaft möglich<br />

ist. Die Teilnahme an Aktionen ist kosten-<br />

und zeitlos. Die angebotenen Bildungsangebote<br />

(Workshops, Wochenendfreizeiten,<br />

Gruppenstunden, AG) geben die<br />

Möglichkeit, Interesse der Jugendlichen<br />

walten zulassen. Schwerpunktthemen und<br />

die freie Wahl durch die Teilnehmer-/innen<br />

ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit geschichtlichen Ereignissen.<br />

Die Referenten und Referentinnen bzw.<br />

Workshopleiter-/innen haben nicht nur ein<br />

anderes Zeitlimit, sondern können individuell<br />

und altersspezifisch auf Themen eingehen.<br />

Dabei erfolgt eine Sensibilisierung<br />

für die Geschichte, die vorbereitet, begleitet<br />

und evaluiert wird. So ist ein unreflektierter<br />

Besuch in einem Konzentrationslager<br />

hoffentlich ausgeschlossen. Neben der<br />

zur Schule unterschiedlichen Anleitung haben<br />

die Jugendlichen ein viel höheres Maß<br />

an Eigeninitiative und Selbstgestaltung des<br />

Bildungsprozesses. Somit ist es zum Beispiel<br />

möglich selbstbestimmte Themen auch<br />

ohne Anleitung und damit verbunden eigene<br />

Fragen sich selbst zu erarbeiten. Dieser<br />

Prozess wird noch im weiteren Verlauf<br />

erläutert.<br />

Der Vorteil nicht-formeller Bildung<br />

liegt in der Intensität der Auseinandersetzung.<br />

Der Fokus liegt nicht in der reinen<br />

Wissensvermittlung, er liegt im Verstehen.<br />

Das Interesse von Jugendlichen kann an<br />

der Geschichte nur geweckt werden, wenn<br />

sie auch eine Relevanz für das Jetzt und<br />

Hier bedeutet. Somit ist immer wieder das<br />

„Wie“ kam es – zum Beispiel zur Shoah –<br />

relevant, um anschließend zu klären, welche<br />

Zusammenhänge von Geschichte und<br />

dem Jetzt bestehen, ob es ähnliche Muster/Prozesse<br />

heute zu finden gibt usw. Das<br />

Verknüpfen der Vergangenheit mit den Lebenswelten<br />

von Jugendlichen macht insofern<br />

Sinn, dass eine Verbundenheit hergestellt<br />

wird, es bekommt eine Bedeutung,<br />

eine die für Jugendliche greifbar wird.<br />

Oftmals sehen wir genau an diesem<br />

Punkt, dass Jugendliche anfangen ihre Umgebung<br />

mit zu gestalten – ja, sogar mitzubestimmen.<br />

Beispielweise in Jugendclubs:<br />

Welche Themen interessieren uns?, Welche AG’s<br />

sollen angeboten werden?; in Jugendverbänden:<br />

Welche sozial-politischen Probleme gibt es?,<br />

Aktionen gegen Rechts oder gegen Umweltverschmutzung<br />

folgen; in der Parteijugend: Welche<br />

Forderungen entstehen durch die sozialpolitischen<br />

Probleme an die Mutterpartei?,<br />

Teilnahme an Demonstrationen/Aktionen;<br />

und vieles mehr.<br />

In der jugendpolitischen Bildung führt<br />

der Weg zur Geschichte über die Gegenwart!<br />

Relevanz für das eigene Leben weckt<br />

46 Erinnerungskultur und Jugend – eine Bestandsaufnahme <strong>Argumente</strong> 1/<strong>2010</strong>

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