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Argumente 1/2010 - Jusos

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WARUM STUDIEREN WIR<br />

EIGENTLICH?<br />

Von Julian Zado, Juso-Kreisvorsitzender in Berlin-Mitte<br />

Schwerpunkt<br />

Wenn über Hochschulen geredet wird,<br />

hört man wenig Gutes: Bildungsstreik,<br />

miese Studienbedingungen, geringe<br />

Flexibilität und noch dazu oft schlechte<br />

Berufsaussichten. Dennoch ist für<br />

viele junge Menschen klar, dass sie<br />

studieren wollen. Woran liegt das?<br />

Zum einen natürlich daran, dass die<br />

Berufsperspektiven mit einem Studium<br />

eben doch gar nicht so schlecht sind,<br />

wie viele Berichte über DauerpraktikantInnen<br />

glauben machen wollen.<br />

Doch studieren wir wirklich für einen<br />

Beruf? Ein Studium ist doch keine Berufsausbildung,<br />

oder?<br />

Interesse am Fach ist die „ideale“<br />

Motivation<br />

Der „ideale“ Beweggrund für ein Studium<br />

ist echtes, wissenschaftlich-inhaltliches<br />

Interesse an dem jeweiligen Studienfach.<br />

Pure Neugierde kann motivieren, mehr<br />

über ein Thema zu erfahren und zwar so<br />

viel, dass dafür eben ein Studium erforderlich<br />

ist. Außerdem können dann bei der<br />

Beschäftigung mit der Materie Fragen auftauchen,<br />

auf die es noch keine Antwort<br />

gibt und die man deshalb später selbst wissenschaftlich<br />

bearbeiten will. Diese Motivation<br />

ist die einzige, die so stark ist, dass<br />

sie Menschen dazu antreibt, wirklichen<br />

Aufwand zu betreiben, um neue Erkenntnisse<br />

zu gewinnen und damit die Gesellschaft<br />

zu verbessern. Ein solch reines, von<br />

materiellen Dingen losgelöstes Interesse<br />

kann heute aber natürlich kaum noch jemand<br />

entwickeln. Das liegt nicht an der<br />

fehlenden Begeisterungsfähigkeit, sondern<br />

schlicht daran, dass alle irgendwie zumindest<br />

ein wenig planen müssen, wie sie<br />

einmal ihren Lebensunterhalt bestreiten<br />

wollen. Das klingt vielleicht etwas materialistisch<br />

und berechnend, aber es ist ein ganz<br />

natürlicher Reflex. Dieser Reflex ist aber<br />

auch nicht weiter schlimm. Beide Motivationsgründe<br />

lassen sich nämlich durchaus<br />

verbinden. Wer ein wissenschaftliches Stu-<br />

40 Warum studieren wir eigentlich? <strong>Argumente</strong> 1/<strong>2010</strong>

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