Inhaltsverzeichnis - Anorganische Chemie
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23<br />
4.5.1. Molekülstruktur von [Ph 4 P] + 2[Pd(SCN) 4 ] 2-<br />
Bei der Umsetzung von [NSCl 2 ] - mit AgSCN in CH 2 Cl 2 kristallisierten nach Zugabe von<br />
(PdCl 2 PEt 3 ) 2 nach einigen Tagen rote Nadeln (siehe 6.5.18). Das (PdCl 2 PEt 3 ) 2 sollte als<br />
Abfangreagenz die entstehende [NS(SCN) 2 ] - aus der Lösung ausfällen, bevor das instabile<br />
Anion polymerisiert:<br />
[NSCl 2 ] - (s) + 2 AgSCN (s) [NS(SCN) 2 ] - (s) + 2 AgCl (s)<br />
[NS(SCN) 2 ] - (s) + ½ (PdCl 2 PEt 3 ) 2 (s) [PdCl 2 PEt 3 ] + [NS(SCN) 2 ] - (s)<br />
Diese Reaktion tritt gegenüber dem Austausch der Cl-Atome des Pd-Komplex durch SCN -<br />
des [NS(SCN) 2 ] - in den Hintergrund (PEt 3 wird durch SCN - ersetzt), man erhält nur<br />
[Ph 4 P] + 2[Pd(SCN) 4 ] 2- .<br />
[NSCl 2 ] - + 2 AgSCN [NS(SCN) 2 ] - + 2 AgCl<br />
2[NS(SCN) 2 ] - + (PdCl 2 PEt 3 ) 2 [Pd(SCN) 4 ] 2- + 2[NS] +<br />
[Ph 4 P] + 2[Pd(SCN) 4 ] 2- kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/m mit zwei<br />
Formeleinheiten pro Elementarzelle. Offensichtlich ist SCN - so schwach an das NS +<br />
gebunden, dass es mit den Cl-Atomen des eingesetzten Komplexes austauschen kann.<br />
Das Pd wird quadratisch-planar von 4 Schwefelatomen koordiniert, die S-Pd-Bindungslängen<br />
sind nahezu identisch: 2.3394 und 2.3373 Å für S1(A)-Pd und S2(B)-Pd. Die Bindungen sind<br />
damit im Rahmen des üblichen (ca. 2.30 Å für Pd-S-Bindungen). 23<br />
Die SCN - Liganden sind leicht verzerrt, anstatt 180°, wie für lineare Moleküle üblich,<br />
beschreiben S1C1N1 bzw. S2C2N2 einen Winkel 176.2° bzw. 178°. Die genauen Daten sind<br />
7.6 zu entnehmen. Das Anion besitzt eine leicht verzerrte D 4h -Symmetrie.