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die gemeinde und ihre ökologische verantwortung - BewegungPlus

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Ordinationsarbeit Die Gemeinde <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> ökologische Verantwortung 7<br />

2.1.1.2 Literaturgattung<br />

Der hier untersuchte Mt Text 22,37-40 ist der Gattung „Evangelium“ zuzuordnen. Unter Evangelium<br />

versteht man <strong>die</strong> Erzählung der Geschichte Jesu Christi. Da sie Verkündigungsgeschichte ist,<br />

kann sie nicht einer profanen Gattung zugeordnet werden (Luz I/1 2005:42). Der Begriff<br />

εὐαγγέλιον euangẹlion bezeichnet zunächst nur <strong>die</strong> mündliche Heilsbotschaft Christi <strong>und</strong> seiner<br />

Apostel. Erst später schafft <strong>die</strong> alte Kirche mit dem selben Begriff eine Gattungsbezeichnung. Das<br />

Gespräch aus Mt 22,37-40 ist nach klassischem formgeschichtlichen Verständnis ein Streitgespräch<br />

(Theissen 2001:341) 13 .<br />

2.1.2 Kontextbestimmung<br />

2.1.2.1 Historischer Hintergr<strong>und</strong> des Mt Evangeliums<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung über <strong>die</strong> historischen Hintergründe des Mt Evangeliums haben<br />

keinen wesentlichen Einfluss auf <strong>die</strong> Exegese. Die Ergebnisse werden daher unter <strong>die</strong>sem Abschnitt<br />

nur äusserst knapp wiedergegeben. Eine detailliertere Auseinandersetzung findet sich im<br />

Anhang unter Absatz 7.4.<br />

Ich gehe beim Mt Evangelium von einem Verfasser aus, welcher über ein jüdisch geformtes Stilgefühl,<br />

ein gutes griechisches Sprachgefühl <strong>und</strong> über eine Synagogenbildung verfügte (Luz I/1<br />

2005:105). Als Abfassungsort scheint mir eine antiochenische Gemeinde als durchaus wahrscheinlich<br />

(:102). Die Abfassungszeit liegt meines Erachtens irgendwann zwischen 40. <strong>und</strong> 80. n.<br />

Chr. (Hörster 1998:69; Luz I/1 2005:104). Als Empfänger vermute ich eine judenchristliche Gemeinde<br />

(Luz I/1 2005:85ff). Absicht des Mt Evangeliums ist das Anliegen der Heidenmission<br />

(Niebuhr 2000:134). Der Autor ruft zudem <strong>die</strong> Adressaten immer wieder neu zum Handeln auf <strong>und</strong><br />

ermahnt sie zu Treue <strong>und</strong> mutiger Glaubenspraxis (Luz I/1 2005:99). Jesus wird als der Christus<br />

dargestellt, welcher durch sein Verhalten <strong>die</strong> Thora erfüllt, vor allem gilt seine Lehre als Erfüllung,<br />

das heisst, als <strong>die</strong> authentische Auslegung der Thora (Theissen 2001:47). Der Inhalt des Evangeliums<br />

lässt auf folgende Umstände schliessen: Die Gemeinde realisiert das Nein der grossen Mehrheit<br />

Israels zu Jesus <strong>und</strong> versucht <strong>die</strong>ses Nein in einer Standortbestimmung zu verarbeiten (Luz I/1<br />

2005:98). Ebenfalls scheint <strong>die</strong> Gemeinde im Zusammenhang mit Pneumatikern Falschprophetien<br />

ausgesetzt zu sein (:100).<br />

2.1.2.2 Textzusammenhang<br />

Eine Gesamtgliederung des Mt Evangeliums erweist sich als schwierig, wie der Blick auf <strong>die</strong> teilweise<br />

sehr unterschiedlichen Versuche der Theologen beweist. Insofern ist <strong>die</strong> Frage berechtigt, ob<br />

13 Im Gegensatz zu Mk 12,28-34, wo der Paralleltext als Schulgespräch wiedergeben ist.<br />

<strong>BewegungPlus</strong> Tom Kurt 19.8.2008

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