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die gemeinde und ihre ökologische verantwortung - BewegungPlus

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Ordinationsarbeit Die Gemeinde <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> ökologische Verantwortung 31<br />

zerin in Siena nur einen Drittel <strong>ihre</strong>s Kollegen in Houston beansprucht – praktisch ohne Einbusse<br />

an Lebensqualität. Der Gr<strong>und</strong>: Siena ist viel kompakter gebaut (im Gegensatz zu Houston wo man<br />

nicht zu Fuss einkaufen gehen kann), <strong>und</strong> man konsumiert z. B. auch mehr lokale Produkte. Wo<br />

man leben will <strong>und</strong> wie energieeffizient das Haus ist, in dem man lebt, das sind <strong>die</strong> zentralen Entscheidungen,<br />

welche <strong>die</strong> Grösse unseres Fussabdrucks bestimmen. Im Vergleich dazu spielt <strong>die</strong><br />

Frage, ob man den Joghurtbecher rezykliert, praktisch keine Rolle (:5).<br />

Exkurs: Schweizerischer Agrarflächenverbrauch in Entwicklungsländern<br />

Die Schweizer essen längst nicht nur das, was auf <strong>ihre</strong>n Feldern wächst. Neben gewichtigen<br />

Einfuhren aus der Europäischen Union (z. B. Weizen, Gemüse, Früchte, etc.) werden<br />

auch Produkte aus Übersee importiert. So türmen sich in den Einkaufswagen Bananen<br />

aus Costa Rica, Mangos <strong>und</strong> Kaffee aus Brasilien, Poulet aus China <strong>und</strong> grüne Bohnen<br />

aus Marokko. Durch <strong>die</strong> Einfuhr der folgenden landwirtschaftlichen Erzeugnisse nutzt <strong>die</strong><br />

Schweiz r<strong>und</strong> 375'000 ha Ackerbaufläche in Brasilien, Ghana <strong>und</strong> anderen Entwicklungsländern:<br />

Gewürze 4’500 ha<br />

Mais/Reis 8’500 ha<br />

Baumwolle/Seide 29'000 ha<br />

Fleisch, Tabak, Tee 27'000 ha<br />

Früchte <strong>und</strong> Gemüse (inkl. Säfte) 20'000 ha<br />

Kakao 140'000 ha<br />

Pflanzenöle, Soja , Erdnüsse 52'000 ha<br />

Kaffee 94'000 ha<br />

Total Agrarfläche in Entwicklungsländern 375'000 ha Abb.6<br />

Zum Vergleich: <strong>die</strong> Ackerfläche der Schweiz umfasst 283'659 ha (Gerster 2006:29).<br />

Exkurs Ende.<br />

Fazit: Die uns nicht zustehenden <strong>und</strong> trotzdem verbrauchten Ressourcen werden auf Kosten der<br />

Menschen der Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländern 64 <strong>und</strong> der nachfolgenden Generationen verbraucht.<br />

64 Ein Schwellenland ist ein Staat, der traditionell noch zu den Entwicklungsländern gezählt wird, nicht mehr<br />

deren typische Merkmale aufweist <strong>und</strong> deshalb begrifflich von den Entwicklungsländern getrennt wird. Es<br />

hat <strong>die</strong> typischen Strukturmerkmale eines Entwicklungslandes überw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist im Begriff, sich von <strong>die</strong>ser<br />

Gruppe abzuheben. In <strong>die</strong>sem Stadium ist ein Schwellenland durch einen weitgehenden Umbau der Wirtschaftsstrukturen<br />

gekennzeichnet, der von der Agrarwirtschaft zur Industrialisierung führt. Schwellenländer<br />

sind meist geprägt durch einen starken Gegensatz zwischen arm <strong>und</strong> reich <strong>und</strong> anfällig für politische Unruhen.<br />

Ein Entwicklungsland ist nach allgemeinem Verständnis ein Land, das hinsichtlich seiner wirtschaftlichen,<br />

sozialen <strong>und</strong> politischen Entwicklung einen relativ niedrigen Stand aufweist. Dabei handelt es sich um<br />

einen Sammelbegriff für Länder, <strong>die</strong> nach allgemeinem Sprachgebrauch als „arm“ gelten.<br />

<strong>BewegungPlus</strong> Tom Kurt 19.8.2008

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