die gemeinde und ihre ökologische verantwortung - BewegungPlus

Ordinationsarbeit Die Gemeinde und ihre ökologische Verantwortung 28
b) Die Nächstenliebe wird im NT durch Christus radikalisiert und ausgeweitet. Neu soll sie auch
in denjenigen Situationen gelebt werden, wo keine Gegenseitigkeit mehr möglich ist. Dem Nächsten
soll so begegnet werden, dass er zum wahren und vollwertigen Gegenüber wird. Er soll so behandelt
werden, wie man selber behandelt werden möchte, auch wenn man selber von diesem nicht
als Gleichwertiger behandelt wird.
d) Auch wenn sich die Liebe im NT gegenüber dem Nächsten teilweise unterschiedlich ausdrückt,
so ist doch jeder Mitmensch, insbesondere der Bedürftige, Nächster.
c) Gegenüber allen Adressaten der Nächstenliebe, ob Glaubensbruder oder Feind, ist die Selbsteinschränkung
in irgendeiner Form des Verzichts Teil der Liebe. Der Nächste kann nur gespeist
werden, wenn man seinen eigenen Verbrauch und seine Bedürfnisse einschränkt. Der Verzicht auf
Schadenfreude, Hass und Gewalt, Status, Gegenleistung, Rache, eigenes Recht zugunsten des Anderen,
persönliche Freiheiten und Gegengewalt sind ebenfalls alle Ausdruck der Selbsteinschränkung
zugunsten des Nächsten.
2.3 Fazit der NT Untersuchung zur Selbsteinschränkung
Aufgrund der in der Exegese und der biblisch-theologischen Analyse gemachten Erkenntnisse
komme ich zum Schluss, dass eine Ethik der Selbsteinschränkung wesentlicher Aspekt des Doppelgebotes
der Liebe ist. Ohne Verzicht, welcher Ausdruck der Selbsteinschränkung ist, kann die
neutestamentliche Nächstenliebe nicht realisiert werden.
Die am Anfang der NT Untersuchung gestellte Frage, ob sich aus dem Doppelgebot der Liebe eine
Ethik der Selbsteinschränkung ableiten lässt, kann somit positiv beantwortet werden:
Ja, aus dem Doppelgebot der Liebe lässt sich die Ethik der Selbsteinschränkung ableiten!
BewegungPlus Tom Kurt 19.8.2008