die gemeinde und ihre ökologische verantwortung - BewegungPlus
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Ordinationsarbeit Die Gemeinde <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> ökologische Verantwortung 34<br />
• 70% der Bevölkerung leidet an verschiedensten Erkrankungen der Atemwege.<br />
• 60% der Kinder haben mit erheblichen ges<strong>und</strong>heitlichen Problemen zu kämpfen.<br />
• Der Anteil an missgebildeten oder behinderten Neugeborenen ist ebenfalls überdurchschnittlich<br />
hoch (Fedtke 2008).<br />
Der ökologische Raubbau in der Region des Aralsees hat für <strong>die</strong> dort ansässige Bevölkerung folgende<br />
Konsequenzen nach sich gezogen:<br />
• Der gegenwärtigen Generation hat er <strong>die</strong> wirtschaftlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen geraubt <strong>und</strong><br />
teilweise massiv <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit ruiniert.<br />
• Die direkten Nachkommen der Bewohner werden ebenfalls keine wirtschaftlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
haben <strong>und</strong> sind durch <strong>die</strong> Umweltverschmutzung ges<strong>und</strong>heitlich gefährdet.<br />
• Die Menschheit hat auf unabsehbare Zeit ein Siedlungsgebiet verloren, welches über Jahrtausende<br />
hinweg Lebensraum für Mensch <strong>und</strong> Tier geboten hat.<br />
Sicher, der Aralsee ist ein krasses Beispiel bezüglich des ökologischen Raubbaus. Er ist aber bei<br />
weitem nicht der einzige Fall mit solch verheerenden Folgen. Die Überfischung der Weltmeere (ein<br />
Drittel der Artenvielfalt ist bereits verschw<strong>und</strong>en), <strong>die</strong> ökologische <strong>und</strong> wirtschaftliche Katastrophe<br />
r<strong>und</strong> um den Victoriasee oder <strong>die</strong> Abholzung der tropischen Regenwälder sind weitere Zeugen<br />
einer nachhaltigen Zerstörung von lebenswichtigen Ökosystemen.<br />
3.1.3 Umweltbemühungen<br />
Wie lange der ökologische Raubbau im aktuellen Ausmass so weitergehen kann, ist ungewiss. Sicher<br />
hingegen ist, dass in einzelnen Gebieten der Welt <strong>die</strong> Ökologie bereits zusammenbricht. Weckernagel<br />
nennt als Beispiel Haiti: Was dort <strong>die</strong> Ökosysteme hervorbringen, reicht nicht mehr, um<br />
<strong>die</strong> heimische Bevölkerung voll zu ernähren, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Leute sind zu arm, um <strong>die</strong> fehlende Güter zu<br />
importieren. Das führt zu sozialen Konflikten <strong>und</strong> Bürgerkriegen. Inzwischen verlassen selbst Entwicklungsorganisationen<br />
das Land, es wird völlig aufgegeben.<br />
Um dem ökologischen Bankrott zu entgehen, wird inzwischen vermehrt in alternative <strong>und</strong> erneuerbare<br />
Energiequellen investiert. Auch werden energiesparende Massnahmen erforscht, technische<br />
Massnahmen für <strong>die</strong> CO 2 Reduktion getroffen <strong>und</strong> fleissig rezykliert. Minergie- <strong>und</strong> Nullenergiehäuser<br />
sind ebenfalls ein Schritt in eine umweltverträglichere Lebensgestaltung. Doch reichen weder<br />
Forschung noch technologische Erneuerungen aus, um den Bankrott abzuwenden. Das zur Verfügung<br />
stehende Budget von einem einzigen Planeten kann tatsächlich teilweise erhöht werden.<br />
Durch bessere Pflanzenarten, Züchtungen beim Reis beispielsweise, erhöht sich <strong>die</strong> landwirtschaftliche<br />
Produktivität. So ist in den letzten 40 Jahren <strong>die</strong> Produktivität der Erde um r<strong>und</strong> 15 Prozent<br />
erhöht worden. Allerdings hat sich <strong>die</strong> Nachfrage im selben Zeitraum verdoppelt – <strong>und</strong> <strong>die</strong> Arten-<br />
<strong>BewegungPlus</strong> Tom Kurt 19.8.2008