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24 GESCHÄFTSENTWICKLUNG Asiatisch-Pazifischer Raum Der asiatisch-pazifische Raum – nach AGAB- Definition sind das die Länder China, Hongkong, Nord- und Südkorea, die Mongolei, Taiwan sowie die komplette ASEAN-Gruppe 4 – war 2012 der wichtigste internationale Absatzmarkt des deutschen Großanlagenbaus. Die Buchungen sanken gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres zwar leicht um 4 % auf 4,9 Mrd. € (2011: 5,1 Mrd. €). Der Anteil der Asien-Pazifik-Region am gesamten Auftragseingang der Arbeitsgemeinschaft erhöhte sich dennoch weiter – die Quote stieg von 15 % im Jahr 2010, auf über 20 % 2011 und aktuell auf 24 %. Auslöser hierfür war in erster Linie die anhaltend dynamische Marktentwicklung in Ostasien. China und Südkorea waren 2012 nicht nur die beiden wichtigsten Märkte in der Region und standen für zwei Drittel aller asiatisch-pazifischen Bestellungen. Vielmehr waren diese beiden Länder auch weltweit die bedeutendsten Abnehmer deutscher Großanlagen. China weltweit wichtigster Markt China war 2012 zum dritten Mal in Folge das bedeutendste Kundenland des deutschen Großanlagenbaus. Allerdings gingen die Bestellungen gegenüber dem Vorjahr um gut ein Viertel zurück. Mit 1,6 Mrd. € (2011: 2,2 Mrd. €) lagen die Bu - ch ungen deutlich unter dem langjährigen Schnitt von 2,0 Mrd. €. Daraus eine grundlegende Verschlechterung der Absatzperspektiven in China abzuleiten, wäre jedoch verfehlt. Nach wie vor ist die Volksrepublik ein dynamisch wachsendes Land, das seine industrielle Infrastruktur kontinuierlich ausbaut und dabei häufig auf deutsche Expertise setzt. Insbesondere in der Energieversorgung, aber auch in der chemischen Industrie ergeben sich für die in der AGAB organisierten Unternehmen weiterhin gute Geschäftschancen. Die aktuelle Marktschwäche stellt daher eher eine der für die Branche charakteristischen Schwankungen dar. Erschwerend kam im Berichtszeitraum hinzu, dass der Staat in einigen Industrien Maßnahmen zur Beruhigung des überhitzten Investitionsverhaltens eingeleitet hat. So war es für einige Kunden schwierig, Genehmigungen für die Errichtung neuer Werke zu erhalten oder den gewünschten Baugrund zu erwerben. Im Jahr 2012 waren in der Volksrepublik vor allem Hütten- und Walzwerke sowie Energieerzeugungs - anlagen gefragt. Rund zwei Drittel aller Bestellun - gen bezogen sich auf diese beiden Segmente – in Summe waren das Aufträge im Wert von 1,1 Mrd. €, 25 % weniger als noch 2011. Auch in den übrigen Sparten war der Auftragseingang überwiegend rückläufig. Ein Beispiel hierfür ist der Papieranlagenbau mit um 25 % reduzierten Buchungen. Gegenüber dem Spitzenjahr 2007 hat sich die Auftragslage sogar um 67 % verschlechtert. Grün - de hierfür sind die erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre, die einen weiteren Zubau derzeit nicht sinnvoll erscheinen lassen sowie die wachsende chinesische Binnenkonkurrenz. Südkorea mit Rekordbestellungen Südkorea hat in den vergangenen Jahren vor allem als neuer Konkurrent im Markt für Großanlagen für Furore gesorgt. Erfolge, die südkoreanische Unternehmen bei Megaprojekten im Mittleren Osten erzielen konnten, sind Ausweis für deren gestiegene Wettbewerbsfähigkeit (Details siehe S. 36ff.). Südkorea ist aber nicht nur ein bedeutender Exporteur von Industrieanlagen. Vielmehr ist das ostasiatische Land für den deutschen Anlagenbau seit langem auch ein wichtiger Absatzmarkt, dessen Bedeutung im Zuge des wirtschaftlichen Aufstiegs aktuell weiter steigt. 2012 erreichten die Bestellungen aus Südkorea 4 ASEAN = Association of South East Asian Nations. Ge gründet wurde diese Organisation im Jahr 1967. Ihre Mitglieder sind Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam (seit 1995), Laos (seit 1997), Myanmar (seit 1997) und Kambod scha (seit 1999).
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 25 Auftragseingang aus China und aus Südkorea von 2003 – 2012 Mrd. € 3,0 2,75 2,5 2,25 2,0 1,75 1,5 1,25 1,0 0,75 0,5 0,25 0 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 China Südkorea Abbildung 11 Quelle: VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau mit 1,4 Mrd. € (2011: 726 Mio. €) zum zweiten Mal in Folge einen Rekordwert. Auslöser für diesen Anstieg war die Vergabe mehrerer Großaufträge für den Neubau von GuD-Kraftwerken an ein Mitglied der Arbeitsgemeinschaft. Angesichts der sehr hohen Gaspreise in Südkorea konnte der deutsche Anlagenbauer den Kunden mit seiner energieeffizienten Technologie überzeugen. Dies ist ein Beleg dafür, dass der deutsche Großanlagenbau mit technisch herausragenden Angeboten auch in einem wettbewerbsintensiven Markt wie Südkorea reüssieren kann. Hohe Nachfrage aus Südostasien Die Auftragseingänge aus den ASEAN-Staaten haben sich 2012 auf hohem Niveau stabilisiert. Zwar unterschritten die Buchungen den Vorjah - r eswert (2011: 1,6 Mrd. €) leicht, erreichten mit 1,4 Mrd. € dennoch das zweithöchste Volumen seit der Jahrhundertwende. Mit dem Zuschlag für elf Großprojekte profitier - t en die Mitglieder der AGAB von den günstigen Rahmenbedingungen für den Anlagenbau in Südost asien und knüpften damit an die Erfolge der frühen 1990er Jahre an. Die bedeutendsten Märkte waren im Berichtszeitraum Vietnam mit Bestellungen in Höhe von 450 Mio. € (2011: 21 Mio. €) und Malaysia mit 423 Mio. € (2011: 129 Mio. €). In beiden Ländern standen neben dem Ausbau der Energieversorgung vor allem verfahrenstechnische Anlagenbauprojekte im Fokus. Aufträge zum Bau der größten Luftzerlegungsanlage Vietnams im Industriepark Phy My
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