Download des Lageberichts der AGAB als PDF - Produktion
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56 BRANCHENBERICHTE UND GESCHÄFTSAUSSICHTEN<br />
Russland – größter Energieproduzent <strong>der</strong> Welt<br />
mit mo<strong>der</strong>ater Wachstumserwartung<br />
Russlands Wirtschaft verzeichnet ein stabiles<br />
Wachstum – trotz einer Abschwächung <strong>der</strong><br />
Weltwirtschaft und <strong>der</strong> Entwicklungsprobleme<br />
in den GUS-Län<strong>der</strong>n. Dank hoher Ölpreise und<br />
einer stark steigenden Konsumnachfrage ist das<br />
russische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr<br />
2012 um 3,6 % gewachsen. Als einer <strong>der</strong> größten<br />
Energieproduzenten <strong>der</strong> Welt verfügt Russland<br />
mit einem Viertel <strong>der</strong> Weltgasreserven und den<br />
zweitgrößten Kohlereserven über bedeutende<br />
Ressourcen und bleibt damit ein interessanter<br />
Markt für den Chemieanlagenbau.<br />
Indien – wachsende Binnennachfrage bringt<br />
Chancen für den Chemieanlagenbau<br />
Die Größe <strong>der</strong> indischen Volkswirtschaft und ein<br />
anhaltend hohes Wachstum machen den Subkontinent<br />
zu dem nach China wichtigsten Markt<br />
<strong>der</strong> Zukunft. An<strong>der</strong>s <strong>als</strong> in China treibt hier die<br />
Binnennachfrage die Entwicklung voran. Indien<br />
gehört trotz rückläufiger Wachstumsraten<br />
(2012: 4,5 % 2011: 7,9 %) nach wie vor zu den<br />
am stärksten expandierenden Volkswirtschaften<br />
<strong>der</strong> Welt. Die industriepolitische Strategie zielt<br />
dabei auf den Ausbau <strong>der</strong> inländischen Indus -<br />
triebasis. Der deutsche Chemieanlagenbau ist in<br />
Indien sehr gut etabliert und wird die sich ihm<br />
bietenden Wachstumschancen auch gegen starke<br />
asiatische Konkurrenz wahrnehmen.<br />
China – Wachstum versus soziale Stabilität<br />
Die konsequente Wachstumspolitik hat in China<br />
eine Aufbruchstimmung und damit eine Eigendynamik<br />
geschaffen, die angesichts <strong>der</strong> Größe<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> noch lange anhalten könnte. Im Zuge<br />
<strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise sind die Zu -<br />
wachsraten <strong>des</strong> BIP zwar zurückgegangen, doch<br />
meldet die Volksrepublik mit 9,3 % (2011) und<br />
7,8 % (2012) nach wie vor beeindruckende Werte,<br />
wodurch sich vielfältige Chancen für den deutschen<br />
Chemieanlagenbau ergeben.<br />
Brasilien – mittelfristige Wachstumsperspektive<br />
Brasilien konnte in den letzten Jahren stark vom<br />
Rohstoffboom profitieren. Für den deutschen<br />
Chemieanlagenbau bestehen daher mittelfristig<br />
gute Chancen, seine technologische Kompetenz<br />
in Gesamtpaketen zu platzieren. An den Wachstumsschüben,<br />
die von <strong>der</strong> Fußball-WM 2014 und<br />
den Olympischen Spielen 2016 ausgehen werden,<br />
wird <strong>der</strong> Industriezweig aber kaum partizipieren.<br />
Auch die Erschließung <strong>der</strong> 2008 entdeckten<br />
umfangreichen Rohöl- und Erdgasvorkommen<br />
an <strong>der</strong> südöstlichen Atlantikküste führte bis jetzt<br />
nur zu wenigen konkreten Projekten für deutsche<br />
Anbieter.<br />
USA bieten großes Potenzial<br />
In den USA hat das steigende Angebot von<br />
unkonventionellem Schiefergas zu drastisch<br />
sinkenden Gaspreisen geführt, die außerhalb<br />
<strong>des</strong> Mittleren Ostens mittlerweile die niedrig -<br />
s ten weltweit sind. Die Rahmenbedingungen<br />
für Downstream-Investitionen sind somit exze l -<br />
lent und zahlreiche Großprojekte befinden sich<br />
in <strong>der</strong> Planung o<strong>der</strong> bereits im Bau. Diese Vorhaben<br />
umfassen sowohl die Revitalisierung stillgelegter<br />
Kapazitäten <strong>als</strong> auch den Neubau kompletter<br />
Großanlagen. In <strong>der</strong> Pipeline befinden<br />
sich u.a. Projekte zum Bau von Ammoniak- und<br />
von Methanolanlagen, von LNG-Exporttermin<strong>als</strong>,<br />
von Gas-Crackern und von Düngemittelanlagen.<br />
Deutsche Anlagenbauer verfügen über erhebliches<br />
Know-how in diesen Bereichen und sind bereits<br />
vielfältig involviert, z.B. bei <strong>der</strong> Schiefergasproduktion<br />
und -verwertung o<strong>der</strong> beim Bau <strong>des</strong><br />
ersten LNG-Exporttermin<strong>als</strong> in Louisiana. Auch<br />
wird ein deutscher Anlagenbauer mehrere große<br />
Düngemittelanlagen im Mittleren Westen<br />
errichten. Für deutsche Anlagenbauer bietet <strong>der</strong><br />
US-Markt <strong>als</strong>o erhebliches Potenzial. Der Auf- und<br />
Ausbau von Vertriebs- und Planungskapazitäten<br />
sowie die verstärkte Suche nach Kooperationspartnern<br />
sind Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen sich<br />
deutsche Anlagenbauer im Zuge dieser Entwick -<br />
lung verstärkt stellen müssen.