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Download des Lageberichts der AGAB als PDF - Produktion

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36 UMFELD UND TRENDS IM GROSSANLAGENBAU<br />

Für deutsche Anlagenbauer ist das eine riesige<br />

Chance. Der Auf- und Ausbau von Vertriebs- und<br />

Planungskapazitäten in den Vereinigten Staaten<br />

sowie die Suche nach Kooperationspartnern sind<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen sich die Branche im<br />

Zuge dieser Entwicklung verstärkt stellen muss.<br />

Gleichzeitig müssen die Unternehmen Schiefergasmärkte<br />

<strong>der</strong> Zukunft wie etwa Argentinien,<br />

China und Polen aufmerksam beobachten, um<br />

rasch auf sich dort bietende Marktchancen reagieren<br />

zu können.<br />

Projektstruktur hat sich deutlich gewandelt<br />

Der seit einigen Jahren branchenübergreifend<br />

im Großanlagenbau zu beobachtende Trend zu<br />

immer größeren und komplexeren Projekten hält<br />

an. Der Anteil <strong>der</strong> sogenannten Mega- o<strong>der</strong> World-<br />

Scale-Anlagen, die zumeist von Großinvestoren<br />

gestemmt werden und zunehmend an entlegenen<br />

Orten sowie Län<strong>der</strong>n mit hohen Risiken realisiert<br />

werden, ist deutlich gestiegen, während die Zahl<br />

mittelgroßer Projekte privater Unternehmen<br />

rückläufig ist.<br />

Hinter dieser Entwicklung steht für den Kunden<br />

das Ziel, die Kosten je <strong>Produktion</strong>seinheit zu<br />

minimieren und nach Möglichkeit nur mit einem<br />

einzigen Partner zu verhandeln. Gleichwohl sind<br />

damit für die Beteiligten, aber insbeson<strong>der</strong>e für<br />

den die Mega-Anlage realisierenden Anlagenbauer,<br />

spezielle Herausfor<strong>der</strong>ungen verbunden:<br />

die Finanzierung ist hochkomplex, <strong>der</strong> Bedarf an<br />

Finanzmitteln enorm. Auch an das Risikomanagement<br />

und die Logistik sowie an das Projektmanagement<br />

insgesamt werden erhöhte Anforde -<br />

rungen gestellt.<br />

Neben dem Trend zu immer größeren Projekten,<br />

<strong>der</strong> sich vor allem in den Schwellenlän<strong>der</strong>n<br />

manifestiert, ist in den klassischen Industrielän<strong>der</strong>n<br />

mit einer bereits hohen Anlagendichte eine zu -<br />

nehmende Nachfrage nach Instandhaltungsund<br />

Mo<strong>der</strong>nisierungsleistungen sowie nach<br />

Anlagenerweiterungen zu beobachten. Auslöser<br />

für diese Projekte sind meist verschärfte Um -<br />

weltschutzauflagen o<strong>der</strong> auch wachsende<br />

Ansprüche <strong>der</strong> Kunden an die Qualität <strong>der</strong> Endprodukte.<br />

Solche Vorhaben erfor<strong>der</strong>n aufgrund<br />

ihrer hohen Komplexität und <strong>des</strong> Zeitdrucks,<br />

unter dem die Leistungen zu erbringen sind, ein<br />

ebenso hohes Maß an Erfahrung und Know-how.<br />

Wettbewerbsumfeld:<br />

Anbieter aus China und Südkorea holen auf<br />

Nach wie vor wird <strong>der</strong> Weltmarkt für Großanlagen<br />

von Anbietern aus Westeuropa, Nordamerika<br />

und Japan beherrscht. Doch <strong>der</strong> Vorsprung dieses<br />

Trios schmilzt seit Jahren. Wie in an<strong>der</strong>en Indus -<br />

triesektoren gewinnen auch im Großanlagenbau<br />

neue Wettbewerber aus Ostasien kontinuierlich<br />

Marktanteile hinzu. Lagen die am Umsatz ge -<br />

messenen Marktanteile chinesischer und koreanischer<br />

Anlagenbauer 2006 bei rund 10 %, waren<br />

es 2010 bereits 20 %. In einem insgesamt wach -<br />

s enden Markt konnten diese beiden Anbieternationen<br />

ihre Quote seitdem nochm<strong>als</strong> auf rund<br />

ein Viertel steigern.<br />

Keine Atempause:<br />

Wettbewerbsdruck wird weiter steigen<br />

Zwei aktuelle Umfragen 6 unter Top-Managern<br />

<strong>des</strong> deutschen und europäischen Großanlagenbaus<br />

belegen, dass sich <strong>der</strong> Wettbewerbsdruck<br />

in den vergangenen drei Jahren massiv verstärkt<br />

hat. Und eine Entspannung ist mittelfristig nicht<br />

in Sicht. So gehen in beiden Befragungen jeweils<br />

über 90 % <strong>der</strong> Teilnehmer davon aus, dass sich<br />

<strong>der</strong> Druck in den kommenden fünf Jahren nochm<strong>als</strong><br />

verschärfen wird. Diese Einschätzung gilt<br />

für alle Anlagenbaubereiche und Unternehmens -<br />

6 Vgl. Teilnehmerbefragung Engineering Summit (Oktober 2012) und „Projekt-Risikomanagement im Großanlagenbau“,<br />

Gemeinschaftsstudie VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau und Management Engineers (Februar 2013).

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