Download des Lageberichts der AGAB als PDF - Produktion
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46 BRANCHENBERICHTE UND GESCHÄFTSAUSSICHTEN<br />
Kohlekraftwerke, die kostengünstigen Strom zu -<br />
meist aus heimischer Braunkohle produzieren,<br />
stärker in den Blickpunkt. Mehrere hocheffiziente<br />
Kraftwerke gingen bereits ans Netz bzw. werden<br />
den Betrieb bald aufnehmen. Allerdings stoßen<br />
diese Anlagen doppelt so viel Kohlendioxid pro<br />
Stromeinheit aus wie Gaskombikraftwerke und<br />
gefährden damit die ehrgeizigen CO 2 -Emissionsziele.<br />
Die noch unklaren politischen Rahmenbedingungen<br />
<strong>der</strong> deutschen Energiewende führten auch<br />
im letzten Jahr zu einer Zurückhaltung bei <strong>der</strong><br />
Beauftragung von Großkraftwerken. Der Inlands-<br />
Auftragseingang lag bei 1,4 Mrd. €, nach 3,4 Mrd. €<br />
2011. Anlagen mit Kraftwärmekopplung sind am<br />
ehesten noch wirtschaftlich. Marktchan c en bei<br />
konventionellen Kraftwerken ergeben sich<br />
mittelfristig im Bereich <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisier ung und<br />
Optimierung von Bestandsanlagen hinsichtlich<br />
einer Effizienz- und Flexibilitätsverbesserung.<br />
Die Perspektiven für den Bau von Anlagen zur<br />
Erzeugung regenerativen Stroms sind weiterhin<br />
<strong>als</strong> günstig zu bewerten.<br />
Auslandsnachfrage leicht rückläufig<br />
2012 ist <strong>der</strong> Auslands-Auftragseingang bei den<br />
<strong>AGAB</strong>-Kraftwerksbauern um 9 % auf 7,1 Mrd. €<br />
zurückgegangen. Die anfänglich hohen Bestellungen<br />
aus Asien und dem Mittleren Osten<br />
haben sich in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte deutlich<br />
abgeschwächt. Gleichzeitig gelang es Wettbewerbern<br />
aus Südkorea und China, sich einen<br />
zunehmenden Anteil an dem rasant wachsenden<br />
Kraftwerksmarkt in Asien zu erkämpfen.<br />
Nordamerika im Bann <strong>des</strong> Schiefergasbooms<br />
Zwei wesentliche Faktoren bestimmen <strong>der</strong>zeit den<br />
nordamerikanischen Markt. Die amerikan ische<br />
En vironmental Protection Agency (EPA) kündigte<br />
an, den CO 2 -Ausstoß für Neukraftwerke auf 435<br />
g/kWh zu begrenzen und macht den Bau von<br />
kohlebefeuerten Kraftwerken ohne CO 2 -Abscheidung<br />
damit praktisch unmöglich. Kombikraftwerke<br />
liegen üblicherweise unter diesem Grenzwert<br />
und werden somit begünstigt. Interessant<br />
ist diese politische Vorgabe unter dem Gesichtspunkt<br />
<strong>der</strong> rapide steigenden För<strong>der</strong>ung unkonventioneller<br />
Gasvorkommen, die offensichtlich<br />
einen weiteren prägenden Faktor in <strong>der</strong> amerikanischen<br />
Stromerzeugung darstellen. Die Gaspreise<br />
in Nordamerika sind <strong>der</strong>zeit so günstig wie<br />
zuletzt Anfang <strong>der</strong> 2000er Jahre und beeinflussen<br />
über Substitutionsprozesse zunächst den lokalen<br />
Energiemarkt. Es ist zu erwarten, dass durch die<br />
nachlassende Importnachfrage <strong>der</strong> USA Energiemärkte<br />
in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n ebenfalls massive<br />
Anpassungsprozesse durchlaufen werden.<br />
Der südamerikanische Kraftwerksmarkt hat sich<br />
2012 kaum bewegt. Leichte Impulse kamen aus<br />
Brasilien. Die Buchungen beliefen sich 2012 auf<br />
insgesamt knapp 113 Mio. € und lagen damit<br />
um 14 % über dem Niveau von 2011 (92 Mrd. €).<br />
Schwache Nachfrage in Westeuropa<br />
Die Nachfrage nach Großkraftwerken aus Westeuropa<br />
war 2012 sehr schwach: Die Bestellungen<br />
fielen auf den niedrigsten Stand seit Ende <strong>der</strong><br />
1990er Jahre. Insbeson<strong>der</strong>e Kunden aus Spanien<br />
und Italien bestellten kaum neue Anlagen bei<br />
den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>AGAB</strong>. Dies ist angesichts<br />
<strong>der</strong> aktuellen Finanz- und Staatsschuldenkrisen<br />
nicht verwun<strong>der</strong>lich. Auch 2013 ist nicht mit<br />
einer Trendwende zu rechnen.