Download des Lageberichts der AGAB als PDF - Produktion
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44 BRANCHENBERICHTE UND GESCHÄFTSAUSSICHTEN<br />
Branchenberichte und<br />
Geschäftsaussichten<br />
Nach dem spürbaren Rückgang <strong>der</strong> Auftragseingänge<br />
im Jahr 2012 ist auch 2013 nicht mit einer<br />
umfassenden Belebung <strong>der</strong> Nachfrage im deutschen<br />
Großanlagenbau zu rechnen. In Anbetracht<br />
<strong>der</strong> für 2013 prognostizierten Expansion <strong>der</strong> Welt -<br />
wirtschaft um 3,8 % ist ein Or<strong>der</strong>plus im einstelligen<br />
Prozentbereich für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>AGAB</strong><br />
ein wahrscheinliches Szenario. Eine darüber hinaus<br />
gehende Belebung ist vor dem Hintergrund<br />
vielfältiger globaler Unsicherheiten nicht in Sicht.<br />
Impulse aus den USA und Osteuropa –<br />
Asien mit stabiler Nachfrage<br />
Die Vereinigten Staaten gelten <strong>der</strong>zeit <strong>als</strong> das<br />
„El Dorado“ <strong>des</strong> Anlagenbaus. Historisch niedrige<br />
Gaspreise haben in <strong>der</strong> US-amerikanischen Chemieindustrie<br />
einen Investitionsboom ausgelöst,<br />
<strong>des</strong>sen Ende nicht absehbar ist. Und auch in <strong>der</strong><br />
Stahlindustrie und im Energiesektor ist die Projektpipeline<br />
auf Jahre hin ausgefüllt. Deutsche<br />
Großanlagenbauer rechnen sich aufgrund ihrer<br />
starken Position im US-Markt bei zahlreichen<br />
Vorhaben Chancen auf einen Zuschlag aus. Ob<br />
aber alle Projekte wie geplant realisiert werden,<br />
bleibt angesichts steigen<strong>der</strong> Investitionskosten<br />
und <strong>der</strong> limitierten Verfügbarkeit von Planungsressourcen<br />
sowie von Bau- und Montagekapazitäten<br />
abzuwarten.<br />
Als günstig beurteilen die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>AGAB</strong><br />
darüber hinaus die mittelfristigen Aussichten im<br />
Osteuropageschäft und hier vor allem in Russland.<br />
Eine wichtige Absatzregion bleibt ferner Asien<br />
mit den beiden Kernmärkten China und Indien<br />
sowie den aufstrebenden Län<strong>der</strong>n in Ost- und<br />
Südostasien. Mit anhaltend hohen Bestellungen<br />
rechnet die Branche 2013 überdies aus <strong>der</strong> Türkei.<br />
Wenig Neugeschäft in Westeuropa<br />
und im arabischen Raum<br />
Die Aussichten für den westeuropäischen Markt<br />
sind hingegen trübe, insbeson<strong>der</strong>e die negative<br />
Entwicklung im Südeuropageschäft dürfte sich<br />
2013 fortsetzen. Auch aus Südamerika, Nordafrika<br />
und dem Nahen und Mittleren Osten kommen<br />
<strong>der</strong>zeit nur wenige positive Signale. Der Absatz<br />
deutscher Anlagenbauer in den Golfstaaten leidet<br />
einerseits unter <strong>der</strong> intensiven Konkurrenz durch<br />
asiatische Engineering-Firmen, insbeson<strong>der</strong>e bei<br />
den im Mittleren Osten <strong>der</strong>zeit populären Megaprojekten.<br />
An<strong>der</strong>erseits spüren die Anlagenbauer<br />
eine generelle Unsicherheit <strong>der</strong> Investoren sowie<br />
eine sinkende Zahl von Projektstarts in Folge <strong>der</strong><br />
Rückverlagerung von Investitionen in die USA.<br />
Beschäftigungsaufbau vor allem im Ausland<br />
Für die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>AGAB</strong> sind qualifizierte Mit -<br />
arbeiter ein entscheiden<strong>der</strong> Erfolgsfaktor. Die<br />
Branche hat die inländischen Stammbelegschaften<br />
daher in den Jahren 2005 bis 2010 auf rund<br />
60.000 Beschäftigte ausgebaut. Seitdem verharrt<br />
die Mitarbeiterzahl in Deutschland auf diesem<br />
Niveau und wird 2013 voraussichtlich nicht<br />
weiter steigen. Gleichzeitig bauen die Unternehmen<br />
<strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft im Ausland Personal<br />
auf. So sind weltweit bereits mehr <strong>als</strong> 120.000<br />
weitere Experten für deutsche Anlagenbauer<br />
tätig. Diese starke internationale Aufstellung ist<br />
geboten, um die sich in den Wachstumsmärkten<br />
in Asien, Südamerika und Osteuropa bietenden<br />
Absatzchancen ergreifen zu können. Neben<br />
preislichen Überlegungen spielen die Nähe zum<br />
Kunden und um fangreiche Lokalisierungsfor<strong>der</strong>ungen<br />
dabei eine wesentliche Rolle. Überdies<br />
sichern Auslands investitionen aber auch Arbeitsplätze<br />
am Hochlohnstandort Deutschland. Vom<br />
Inland aus werden die Unternehmen gesteuert,<br />
Kernkomponenten werden hier gefertigt und die<br />
Produktentwicklung wird vorangetrieben.<br />
Langfristige Wachstumstreiber intakt<br />
Langfristige Wachstumstrends wie beispielsweise<br />
<strong>der</strong> weltweit steigende Energiebedarf sowie die<br />
wachsende Bedeutung von Energieeffizienz und<br />
Ressourcenschonung sind weiterhin intakt. Die<br />
über 2013 hinausreichenden Zukunftsperspektiven<br />
<strong>des</strong> Großanlagenbaus sind daher günstig.<br />
Detaillierte Beschreibungen <strong>der</strong> aktuellen Situation<br />
und <strong>der</strong> Aussichten wichtiger Segmente <strong>des</strong> Groß -<br />
anlagenbaus liefern die folgenden Branchenberichte.