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Auf einen Kaffee mit ...<br />

Boris Lemmer, Doktorand am ii. Physikalischen Institut der Universität Göttingen, Gewinner<br />

zahlreicher Science Slams, amtierender Deutscher Meister und damit bester deutscher Slammer 2011.<br />

Interview und Fotografie: Sven Grünewald<br />

Wie sind Sie überhaupt zum „Slammen“<br />

gekommen?<br />

Auf den Science Slam haben mich erst<br />

meine Kollegen aufmerksam gemacht.<br />

Ich wollte überhaupt nicht und die<br />

mussten richtig Druck machen. Also<br />

sind wir alle hin, ich hatte tierisch die<br />

Hosen voll. Aber als ich dann auf der<br />

Bühne stand, haben die Leute gelacht,<br />

es war wie ein Rausch und ab dann<br />

ging’s los. Das war im Februar 2011.<br />

Was gibt Ihnen dabei den Kick?<br />

Irgendwie wird man als Physiker so<br />

erzogen, dass man was macht, was<br />

niemand mag. Gesellschaftlich ist es<br />

durchaus tauglich zu sagen: In Mathe,<br />

Physik, da war ich immer schlecht.<br />

Aber wenn man sagt: Ich habe noch<br />

nie ein Buch gelesen, dann ist man<br />

unten durch. Physik ist halt was<br />

für die Freaks. Aber als ich gemerkt<br />

habe, dass ich Säle mit 1.000 Leuten<br />

füllen kann, die freiwillig kommen,<br />

um etwas zu lernen – das ist absolut<br />

spitze, gerade wenn man die ganzen<br />

Vorurteile kennt. Ich freue mich über<br />

die Wertschätzung meiner Arbeit,<br />

aber auch als Wissenschaftler, dass<br />

ich etwas vermitteln kann.<br />

Was für Vorteile nimmt man als Slammer<br />

für die Lehre mit?<br />

Das Ziel beim Science Slam ist ja nicht,<br />

dass die Leute lachen, sondern etwas<br />

verstehen. Es hilft, das unterhaltsam<br />

aufzubereiten. Warum das nicht in<br />

einer Übung oder Vorlesung machen?<br />

Es hat oft den Beigeschmack, dass es<br />

albern ist. Aber man kann sowohl<br />

seriös als auch lustig sein.<br />

Wie gehen Sie mit dem „Ruhm“ um?<br />

Man muss aufpassen, aber meine Kollegen<br />

treten mir öfter gegen’s Bein<br />

und sagen: Komm mal wieder auf den<br />

Boden! Ich mach auch immer Witzchen<br />

über mich selbst, wobei meine<br />

Kollegen sagen: Du machst das nur,<br />

damit man dich nicht angreifen kann,<br />

aber eigentlich findest du es doch geil.<br />

Und, ja. Schon. Ein bisschen.<br />

Haben Sie Tipps für Nachwuchswissenschaftler,<br />

die sich auch mal am<br />

Slammen versuchen wollen?<br />

Der Druck von Kollegen. Und das<br />

Üben vor Fachfremden. Ich hatte<br />

das große Glück, eine Wirtschaftspädagogin<br />

als Mitbewohnerin zu haben.<br />

Da konnte ich jeden Witz auf Verständlichkeit<br />

testen und sie hat mir<br />

sehr viel geholfen. Ansonsten einfach<br />

probieren, es muss ja nicht gleich ein<br />

500-Mann Slam sein. Aber es werden<br />

überall händeringend Leute gesucht,<br />

das Publikum klatscht immer, niemand<br />

wird von der Bühne gebuht.<br />

Man lernt super Leute kennen, man<br />

wird viel entspannter bei öffentlichen<br />

Auftritten. Man kann nur gewinnen.<br />

Aber leider gibt es ein Nachwuchsproblem.<br />

Ich habe ewig versucht, aus<br />

meiner Gruppe jemanden zum Mitmachen<br />

zu bewegen. Es geht nicht.<br />

Was kommt nach diesem sehr erfolgreichen<br />

Slam-Jahr 2011?<br />

Ich habe mir gesagt, als ich Ende 2011<br />

nach Genf gegangen bin: Du machst<br />

noch die Deutsche Meisterschaft und<br />

das ist perfekt zum Aufhören. Als ich<br />

die dann auch noch gewonnen hatte,<br />

habe ich mir gedacht: Was willst du<br />

denn noch mehr? Irgendwann hat<br />

jeder deinen Vortrag gehört, hast du<br />

jede Stadt besucht. Und daher habe<br />

ich offiziell aufgehört.<br />

Sind Sie auf den Slams auch immer<br />

als „Botschafter“ unterwegs?<br />

Ja, sehr. Einmal als Botschafter der<br />

Uni – bei den Powerpoint-Folien<br />

nehme ich zum Beispiel immer die<br />

offiziellen Uni-Vorlagen – aber auch<br />

für die Teilchenphysik. Wir hatten<br />

Tagungen, wo ganz stolz gezeigt<br />

wurde: Guck mal auf Wikipedia, die<br />

beliebteste Wissenschaft 2011 ist die<br />

Teilchenphysik. Dafür kämpfe ich<br />

gerne. <br />

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