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egjo südniedeRSAChsen NoRTheIM SpeZIAL Land & uMWelt XVII<br />
In der Kreisstadt Northeim wird über die Zukunft des Landkreises entschieden. Landrat Michael Wickmann ist sich sicher:<br />
Nur gemeinsam mit Osterode und Göttingen können die bevorstehenden Herausforderungen der Region bewältigt werden.<br />
eine Kreisfusion erreicht werden. Denn die Lösung des<br />
Problems liege nicht mehr in der Hand des Kreistages. Die<br />
Vertreter von Northeim 21 fordern für die verschuldeten<br />
Kreise, Städte und Gemeinden einen Schulden-Fonds, der<br />
wie eine „Bad Bank“ die Verbindlichkeiten der Kommunen<br />
übernehmen soll. Damit reichen sie die Verantwortung<br />
vor allem weiter an Land und Bund. Zudem sei das im<br />
Falle einer Fusion versprochene Geld vom Land an Sparmaßnahmen<br />
gekoppelt, die dann auch umgesetzt werden<br />
müssen. Besonders aber lehnen Baumelt und seine Kollegen<br />
von „Northeim 21“ eine Fusion im Hau-Ruck-Verfahren<br />
ab. Vielmehr soll auch der Bürger in den Entscheidungsprozess<br />
mit eingebunden werden. Sie planen deshalb<br />
ein Bürgerbegehren und wollen eigene Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Arbeits- und Lebensbedingungen in Südniedersachsen<br />
erarbeiten. Dafür sollen auch die Bürger direkt<br />
befragt werden.<br />
Auch der Bürger soll bei der Entscheidung über die<br />
Zukunft des Landkreises eingebunden werden.<br />
Viel ländliche Fläche, 1.267 Quadratkilometer um genau zu<br />
sein, mit einem Wechselspiel aus Flusstälern, Hügellandschaften<br />
und kleinen bewaldeten Höhenzügen wie dem<br />
Solling, dafür steht der Landkreis Northeim. In diesem<br />
Raum zwischen Solling und Harz, zwischen Hildesheim<br />
und Göttingen, liegen zwölf Gemeinden, darunter die beiden<br />
Mittelzentren Einbeck und Northeim. Der Landkreis<br />
Northeim steht für die jährlich weit über 30.000 Besucher<br />
anlockenden Hardenberger Burgturniere und für die nicht<br />
minder bekannten Bad Gandersheimer Domfestspiele, dem<br />
größten Freilichttheater Niedersachsens. Der Landkreis<br />
Northeim steht aber auch für ein Haushaltsloch, das Ende<br />
2012 etwa 173,5 Millionen Euro umfassen wird. Höchste<br />
Zeit zu handeln. Dabei ist sich Landrat Michael Wickmann<br />
sicher: Zukunftsfähig wird die Region nur durch<br />
eine Fusion mit Osterode und Göttingen zu einem Großkreis.<br />
Dann könnten gemeinsame Kräfte gebündelt und<br />
Synergieeffekte erzielt werden. Viel zu lang hätte man<br />
mehr gegeneinander gearbeitet, als voneinander profitiert.<br />
„So können wir uns weder im Land Niedersachsen noch<br />
auf Bundesebene positiv darstellen. Was zur Folge hat,<br />
dass Fördermittel den südniedersächsischen Raum nicht<br />
erreicht haben“, sagt Wickmann, der seit 2001 im Amt ist<br />
und aus dem Hardegsener Ortsteil Hevensen stammt.<br />
Die Probleme in der Region sind nach Ansicht Wickmanns<br />
so akut, dass es vor allem um die Aufrechterhaltung<br />
benötigter Infrastrukturen, insbesondere im ländlichdörflichen<br />
Bereich, gehen muss. So sei es auch in Sachen<br />
Wirtschaftsförderung primäres Ziel, nicht um jeden Preis<br />
neue Unternehmen anzusiedeln, sondern vielmehr die<br />
erfolgreich tätigen zu halten. Seit Jahrzehnten sind Global<br />
Player wie Thimm und Wilvorst im Landkreis Northeim<br />
zu Hause. Daneben gibt es vor allem eine Vielzahl<br />
kleinerer und mittlerer Unternehmen. Durch Vernetzungen,<br />
wie dem seit 2010 ausgerichteten Unternehmerfrühstück,<br />
soll die regionale Wirtschaft in Austausch treten<br />
und so mehr voneinander profitieren. Doch drohende Probleme<br />
wie der Fachkräftemangel lassen sich nicht allein<br />
bewältigen. Aus diesem Grund ist der Landkreis seit vier