STRASSENBAHN MAGAZIN Dortmunds Straßenbahn (Vorschau)
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Geschichte<br />
Der GT5 Nr. 531 steht am 23. März 1994 im Betriebshof Baumgartnerstraße.<br />
Die leichte Trennbarkeit der beiden Wagenteile war ein Grund<br />
für die Beschaffung dieser Wagentype 1964 von MAN<br />
Im Betriebshof befinden sich an diesem Tag auch mehrere Sonder -<br />
wagen: vorn der KSW Nr. 507, dahinter die gleichartigen Triebwagen<br />
506 und 501 sowie der vierachsige Triebwagen 101 von 1913<br />
schleunigung. Die für ein Fahrzeug dieser<br />
Größe schwache Motorisierung (2 x 60<br />
kW) ließ eigentlich anderes erwarten! Der<br />
Innenraum präsentierte sich mit gemütlicher,<br />
aber nicht zu dunkler Holzverkleidung.<br />
Die Sitze waren zwar aus Durofol,<br />
aber immerhin in Fahrtrichtung aufgestellt.<br />
Auf der Negativ-Seite blieben für meinen<br />
Geschmack lediglich das recht laute Motorgeräusch<br />
und der in Abständen lautstark<br />
losratternde Kompressor.<br />
Sehr schön fand ich auch die achtachsigen<br />
Tw 801 bis 812, zumal sie sich fast alle<br />
(Ausnahme: Tw 801) noch in der klassischen<br />
beigen Lackierung präsentierten.<br />
Beim Betreten der Wagen allerdings fühlte<br />
Der Tw 541 hat die Endstelle Lechhausen erreicht und wird gleich in das Wendedreieck vor der<br />
Wagenhalle zurückstoßen. Erste Arbeiten für die Verlängerung zum Neuen Ostfriedhof, die am<br />
10. September 1994 in Betrieb genommen werden wird, haben begonnen<br />
Fünfachs-Tw 537 hat am 23. März 1994 stadtauswärts fahrend die Haltestelle Senkelbach erreicht,<br />
während im Hintergrund ein gleichartiger Triebwagen in Richtung Fischertor fährt<br />
man sich mit einem Schlag in die 1970er-<br />
Jahre zurückversetzt: Das gesamte Gestühl<br />
präsentierte sich in der Modefarbe dieser<br />
Zeit – in einem schrillen Orange. „Fehlen<br />
nur noch die Abba-Poster und die Pril-Blumen“,<br />
notierte ich ironisch dazu. Alle anderen<br />
Wagen zeigten sich in der einige Jahre<br />
zuvor eingeführten weiß-grünen Farbgebung.<br />
Ganzreklamen gab es zu meiner Freude<br />
nicht.<br />
Reger Rangierbetrieb<br />
an Gleisdreiecken<br />
Neben der Betriebshofbesichtigung befuhr<br />
ich die Strecken nach Lechhausen, Oberhausen<br />
und Kriegshaber und lief das sehenswerte<br />
Stück der Linie 2 zwischen Rathaus<br />
und Fischertor ab. Durch den<br />
Fünf-Minuten-Takt musste man nie lange<br />
auf Fotomotive warten. An den Endstellen<br />
Lechhausen und Kriegshaber dienten als<br />
Wendemöglichkeit die Gleisdreiecke im<br />
Vorfeld von nicht mehr benötigten Wagenhallen,<br />
so dass angesichts der dichten Taktfolge<br />
ständig Betrieb mit mindestens zwei,<br />
oft auch drei rangierenden Wagen herrschte.<br />
Abgesehen vom Wetter, das sich überwiegend<br />
grau und wolkenverhangen zeigte,<br />
war ich daher mit der Ausbeute dieses Tages<br />
mehr als zufrieden. STEFAN HINDER<br />
Und 20 Jahre danach?<br />
Augsburg hat sein <strong>Straßenbahn</strong>netz zwischenzeitlich<br />
fast verdoppelt – es ist von knapp 26 im<br />
Jahr 1994 auf aktuell 45,4 Kilometer Länge gewachsen.<br />
Neben den Streckenverlängerungen<br />
zum Neuen Ostfriedhof, nach Augsburg-West<br />
und Augsburg-Nord entstanden die neuen <strong>Straßenbahn</strong>linien<br />
3 nach Haunstetten-West und 6<br />
nach Friedberg-West. Letztere ist größtenteils<br />
ein verlängerter Wiederaufbau der 1960 stillgelegten<br />
Linie 6 nach Hochzoll.<br />
Vom alten Wagenpark sind nur noch sieben<br />
der M8C-Wagen von 1985 im Einsatz (Tw 8002<br />
und 8004 bis 8009). Der Rest besteht aus 79<br />
Niederflurwagen mittlerweile dreier verschiedener<br />
Typen.<br />
72 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 7 | 2014