STRASSENBAHN MAGAZIN Dortmunds Straßenbahn (Vorschau)
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Meldungen aus Deutschland,<br />
aus der Industrie und aus aller Welt<br />
Nach einer Probefahrt durch Schwabing kehrt T1.6-Wagen 2804<br />
am 19. Mai über den Karolinenplatz zurück in die Innenstadt und<br />
ist dabei mit zahlreichen Messeinrichtungen versehen<br />
ONLINE-UMFRAGE<br />
Tram als Thema für<br />
Wahlkampf akzeptiert<br />
Im Heft 6/14 fragten wir die Leser,<br />
ob der Bau von Straßen- und Stadtbahnen<br />
ein Wahlkampfthema sein sollte.<br />
Mit 68,4 Prozent sprachen sich<br />
mehr als die absolute Mehrheit der an<br />
der Umfrage teilnehmenden Leser dafür<br />
aus – sie pflichteten der Aussage<br />
zu: „Ja, das erhöht die Chance, ihren<br />
Bau zu verwirklichen.“<br />
Etwa ein Zehntel der Teilnehmer –<br />
10,6 Prozent – haben gegenteilige<br />
Erfahrungen gesammelt. Sie stimmten<br />
für „Nein, Wahlkampfversprechen<br />
werden fast nie umgesetzt.“ Die üb -<br />
rigen 21 Prozent der Leser votierten<br />
für die dritte Meinung „Ob Thema<br />
oder nicht, Wahlkämpfe und Absichtserklärungen<br />
spielen für die Verwirklichung<br />
überhaupt keine Rolle.“ SM<br />
Zulassungsverzögerungen beim Avenio und C2-Zug – Ausschreibung für Tram-Doppeltraktionen<br />
München wartet auf neue Tram- und U-Bahnen<br />
Die Stadtwerke München (SWM/<br />
MVG) begannen Mitte Mai den europaweiten<br />
Ausschreibungsprozess für<br />
weitere neue <strong>Straßenbahn</strong>züge. Voraussetzung<br />
dazu ist das Präqualifikationsverfahren,<br />
mit dem SWM/MVG<br />
interessierte Hersteller ermitteln. Anschließend<br />
erfolgt die eigentliche Ausschreibung.<br />
Anlass der Beschaffungspläne<br />
ist die erwartete weitere<br />
Steigerung des Fahrgastaufkommens<br />
auf den drei hoch frequentierten Streckenabschnitten<br />
Hauptbahnhof –<br />
Westfriedhof (Linien 20/21), Hauptbahnhof<br />
– Romanplatz (Linien 16/17)<br />
und Max-Weber-Platz – St. Emmeram<br />
(Linie 16). Dort lassen vorgesehene<br />
städtebauliche Maßnahmen einen<br />
überproportionalen Fahrgastzuwachs<br />
erkennen. Da die Verkehrsgesellschaft<br />
diese Strecken bereits heute im dichten<br />
Takt bedient, ist eine weitere Kapazitätserhöhung<br />
nur mittels größerer<br />
Fahrzeuge zu gewährleisten.<br />
MVG-Chef Herbert König möchte dazu<br />
auf den Linien 20 und 21 erstmals bis<br />
zu 48 Meter lange Doppeltraktionszüge<br />
einsetzen, das sind selbst gegenüber<br />
den neuen Avenios bis zu elf Meter<br />
längere Garnituren.<br />
Doppeltraktionen mit<br />
Kapazität für 270 Fahrgäste<br />
Die Kapazität pro Zugverband würde<br />
damit von bisher etwa 220 Fahrgästen<br />
auf rund 270 Fahrgäste wachsen. In<br />
Schwachlastzeiten könnte ein Wagen<br />
solo verkehren und so Energie und<br />
Wartungskosten sparen. Außerdem<br />
müssten die Werkstätten nicht aufwändig<br />
für längere Züge adaptiert<br />
werden. Als weiteren Vorteil hebt die<br />
MVG hervor, dass während des rund<br />
30-jährigen Einsatzzeitraums der Fahrzeuge<br />
besser auf Änderungen des<br />
Fahrgastaufkommens reagiert werden<br />
könne, da mit den kürzeren Wagen<br />
auch andere Betriebsformen flexibel<br />
realisierbar seien.<br />
Geplant ist der Einsatz von zunächst<br />
sechs Doppeltraktionen für die<br />
Linien 20 und 21. Die dort frei werdenden<br />
34 Meter langen Züge sowie<br />
weitere vier Wagen dieser Länge, die<br />
die SWM/MVG ebenfalls neu beschaffen,<br />
werden dann auf der Linie 16 zwischen<br />
St. Emmeram und Romanplatz<br />
eingesetzt. Dort verkehren bisher kleinere,<br />
27 Meter lange R 2.2-Züge mit<br />
nur knapp 160 Plätzen. Im Gegenzug<br />
werden 13 ältere R 2.2 nicht mehr<br />
modernisiert, sondern bald nach Lieferung<br />
der neuen Züge abgestellt. Sollten<br />
alle Phasen nach europäischem<br />
Vergaberecht planmäßig verlaufen<br />
und die Finanzierung abschließend geklärt<br />
sein, könnte die Bestellung der<br />
insgesamt 13 neuen Züge noch Ende<br />
2014 erfolgen. Ein Einsatz ist abhängig<br />
von den angebotenen Lieferzeiten<br />
der Hersteller frühestens Ende 2017<br />
vorstellbar, bis dahin sind durch die<br />
MVG noch einzelne Haltestellen im<br />
Bereich der Linien 20/21 an die längeren<br />
Züge anzupassen.<br />
Zusammen mit dieser Festbestellung<br />
wollen SWM/MVG auch verschiedene<br />
Optionen ausschreiben, um zu<br />
einem späteren Zeitpunkt – je nach<br />
Bedarf – weitere neue Fahrzeuge abzurufen.<br />
Das Ziel der Münchner Verkehrsgesellschaft<br />
ist es dabei, von den potenziellen<br />
Herstellern ein Modulkonzept<br />
8<br />
<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 7 | 2014