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Einzelhandel<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> allgemeinen Konjunkturkrise<br />
Da die Konjunktur in Deutschland noch nicht aus ihrem Tal<br />
herauskommen konnte, ist <strong>der</strong> gesamte Einzelhandelsumsatz<br />
weiterhin rückläufig. Die Konsumstimmung bleibt negativ<br />
beeinflusst, vor allem durch die hohen Energie- bzw. Benzinpreise.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Bundestagswahl konnten bisher<br />
ebenfalls keinen positiven Einfluss nehmen. Darüber hinaus<br />
wirken die zu erwartenden Heizkostennachzahlungen, die<br />
hohe Arbeitslosenquote und die weiteren schlechten wirtschaftlichen<br />
Aussichten bremsend auf den privaten Konsum.<br />
Eine Erhöhung <strong>der</strong> Mehrwertsteuer wäre nach Ansicht<br />
des Handelsverbands BAG weiteres Gift für die Konjunktur.<br />
Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels [HDE] sieht<br />
deshalb die Belebung <strong>der</strong> Binnenkonjunktur noch immer als<br />
höchstes Ziel an.<br />
Insgesamt wird dem Handel in Deutschland keine allzu rosige<br />
Zukunft prophezeit. Eine Studie von PricewaterhouseCoopers<br />
und <strong>der</strong> BBE-Unternehmensberatung geht lediglich von einem<br />
Wachstum von 0,3 Prozent bis 2015 aus. Auch ein Umsatzrückgang<br />
von bis zu 0,7 Prozent wäre möglich. Fachmärkte,<br />
Discounter, Fachdiscounter, Filialisten, Franchiseketten,<br />
Systemanbieter sowie vertikalisierte Handelsunternehmen<br />
werden sich, wie schon in den vergangenen Jahren, besser<br />
als <strong>der</strong> Gesamtmarkt behaupten können. E-Commerce steht<br />
an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Gewinner <strong>der</strong> letzten zwölf Jahre.<br />
Der HDE hat seine Prognose für das laufende Jahr Anfang<br />
Oktober von einem ursprünglich nominalen Minus von<br />
0,5 bis 0,75 Prozent auf minus ein Prozent gesenkt. Dabei<br />
hofft <strong>der</strong> Handel auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.<br />
Dagegen werden vom Weihnachtsgeschäft keine allzu großen<br />
Impulse erwartet.<br />
Auch das Geschäft mit Bekleidung und Textilien bleibt von<br />
diesen Einflüssen nicht unberührt. Die negative Umsatzentwicklung<br />
hält hier nun schon seit mehreren Jahren an. Viele<br />
Textilhändler sind vom Wahlausgang enttäuscht und sehen<br />
eine weitere Verunsicherung ihrer Kunden. Sie hätten sich<br />
Markt<br />
eine eindeutige Mehrheit im Bundestag und somit eine klare<br />
Richtung für Deutschland gewünscht, um den privaten<br />
Konsum wie<strong>der</strong> anzufachen. Zuletzt konnte im Jahr 2000<br />
eine positive Umsatzentwicklung beobachtet werden.<br />
Um ihren Umsatz wie<strong>der</strong> anzukurbeln bzw. sich gegenüber<br />
<strong>der</strong> Konkurrenz zu behaupten, nutzen die Händler z. B. verschiedene<br />
Gelegenheiten für Aktionen. So wurde im<br />
September deutschlandweit das Oktoberfest in München zum<br />
Anlass genommen, den Kunden „beson<strong>der</strong>e Schmankerln“ zu<br />
bieten. Die Automobilausstellung IAA und <strong>der</strong> Bundestagswahl-Sonntag<br />
wurden z. B. in Frankfurt für einen verkaufsoffenen<br />
Sonntag genutzt.<br />
Umsatz* von Textilien und Bekleidung<br />
Angaben in Mrd. €, Verän<strong>der</strong>ungen in %<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
36,9<br />
35,7<br />
34,2<br />
33,0<br />
32,3<br />
32,9<br />
32,9<br />
32,2<br />
30,6 -5,0 %<br />
-1,6 %<br />
-3,1 %<br />
-4,4 %<br />
-3,3 %<br />
-2,3 %<br />
+2,0 %<br />
-0,1 %<br />
-2,2 %<br />
55,6 -2,3 %<br />
30,0 -1,9 %<br />
0 10 20 30 40 50 60 70<br />
Insgesamt Fachhandel<br />
*Nominaler Umsatz im gesamten Einzelhandel.<br />
Jahr 2004 vorläufig, Berechnungen des BTE.<br />
Quelle: BTE Statistik Report Textileinzelhandel 2005<br />
63,1<br />
62,2<br />
61,2<br />
60,0<br />
59,9<br />
60,3 +0,7 %<br />
59,8<br />
58,7<br />
56,9 -3,1 %<br />
-0,4 %<br />
-1,5 %<br />
-1,6 %<br />
-1,8 %<br />
-0,3 %<br />
-0,9 %<br />
-1,7 %<br />
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