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Wäschefachhandel
Schwierige Situation auf dem Wäschemarkt
Der Wäschehandel blieb nicht von der Kaufzurückhaltung verschont.
2003 ging der Umsatz nach 10,5 Milliarden im Jahr
2001 auf 9,6 Milliarden Euro zurück. Nach einem weiteren
Minus von drei bis vier Prozent 2004 haben sich die Umsätze
mit Damenwäsche und Miederwaren laut BTE im ersten Halbjahr
2005 wieder stabilisiert.
Der Trend beim Wäschekauf geht in Richtung preiswerter,
selektiver Kauf von Artikeln mit längerer Nutzungsdauer.
Durch den Erfolg der günstigeren Vertriebskanäle steigt der
Preisdruck. Der durchschnittliche Artikelerlös ist über die
Jahre stetig gesunken. Der klassische Fachhandel wird von
der wachsenden Kompetenz des Nichtfachhandels bedroht.
Neue Vertriebsformen haben laut GfK bisher im gesamten
Wäschehandel einen Marktanteil von zehn Prozent. Die
wichtigsten Vertriebsschienen für Wäsche bleiben jedoch
weiterhin traditionelle Vertriebskanäle wie Waren- und Kaufhäuser
mit einem Marktanteil von 35 Prozent, größere Bekleidungshäuser
[ca. 30 Prozent] und Wäschefachgeschäfte
[25 Prozent]. Im Herbst 2005 eröffnete Tchibo seinen ersten
Damenwäsche-Shop namens „Richard“, der eine Kombination
aus Dessous, Modeschmuck und Lifestyle-Artikeln anbietet. In
den nächsten Monaten sollen weitere Shops entstehen. Auch
große Filialisten setzen verstärkt auf Wäschefilialen.
Umsatzentwicklung für Wäsche* Jan.–Mai 2005
Veränderung vs. Vorjahreszeitraum in %
Nachtwäsche
Tagwäsche
Miederwaren
Bademoden
18
-1,9
-1,9
-2,3
-4 -2 0
2
Damen Herren
*In Fachgeschäften.
Quelle: Fachzeitschrift „Linie“, BTE Statistik Report Textileinzelhandel 2005
-1,3
-1,0
-0,5
-0,2
0
Funktion, junge Wäsche und große Größen
Im Rahmen einer vom BTE durchgeführten Umfrage gaben
42 Prozent der befragten Händler und Wäscheabteilungen
an, dass sie ihren Umsatz in der Frühjahr-/Sommersaison
2005 im Vergleich zum Vorjahr steigern konnten, 28 Prozent
hielten zumindest den Vorjahresumsatz. Die Kundenfrequenz
ging zwar teilweise zurück, jedoch gaben die Kundinnen pro
Einkauf durchschnittlich mehr aus als im Vorjahr. Wachstumsstärkste
Artikelgruppe waren BHs; Strümpfe und Badeaccessoires
liefen dagegen nicht so gut.
Der Outdoor- und Sporttrend aus der Oberbekleidung wirkt sich
auch auf das Darunter aus: Funktionelle Sportwäsche ist gefragt
wie noch nie. Außerdem hat die Nachfrage nach junger Wäsche
und großen Größen zugenommen, eine Möglichkeit für die
Hersteller, ihre Kompetenz gegenüber den Discountern unter
Beweis zu stellen. Weitere Strategien der Hersteller liegen in
gesteigerten Investitionen für die Produkte, einer höheren Zahl
an Zwischenprogrammen, eigenen Shop-Konzepten, Kooperationen
mit Händlern sowie Franchise-Stores. Dass der Wäschemarkt
trotz der schwierigen Lage interessant ist, zeigt der Einstieg
namhafter Firmen wie Levi's.
Artikelgruppen im Wäschefachhandel
Befragte Händler in %, Umsätze in der Frühjahr-/Sommersaison
vs. Vorjahr sind:
gestiegen gleich geblieben gesunken
Bademoden 41 21 38
Badeaccessoires 15 33 52
BHs 49 35 16
Mieder [Slips, Hosen, Corselets] 29 43 28
Tagwäsche 35 33 32
Nachtwäsche 25 31 44
Homewear/Loungewear 33 18 49
Mäntel 18 31 51
Strümpfe 16 29 55
Herrenwäsche 29 29 42
Quelle: BTE, BBE Data Kompakt