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Kantonspolizei Zürich - Staatsarchiv - Kanton Zürich

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polizeilichen Angelegenheiten weitgehend unabhängig<br />

von höherer staatlicher Einwirkung gehandelt zu<br />

haben. 34<br />

Für die militärische Sicherheit der Hauptstadt<br />

sorgte eine aus Berufssoldaten und Rekruten des Auszugs<br />

bestehende Garnison. Die Güterausscheidung<br />

zwischen Stadt und <strong>Kanton</strong> bestätigte 1803 den Anspruch<br />

der Stadt auf eine Wache von 51 Mann, was<br />

mit jährlichen Kosten von 10000 Franken veranschlagt<br />

wurde. Diese Summe hätte der <strong>Kanton</strong> der<br />

Stadtgemeinde ausrichten müssen, wenn er nicht<br />

selbst für den Wach- oder Garnisonsdienst gesorgt<br />

hätte. Letzteres geschah im Januar 1804 durch die Anwerbung<br />

einer militärischen Standeskompanie von<br />

100 Mann. Die Standeskompanie war gleichzeitig erste<br />

Grenadierkompanie des Zürcher Bundeskontingentes.<br />

Sie wurde zur Instruktion der Rekrutenschulen<br />

eingesetzt und versah mit diesen zusammen den<br />

Wach- und Garnisonsdienst in der Hauptstadt. Aufgabe<br />

war unter anderem die Bewachung militärischer<br />

Gebäude und der Stadttore, aber auch nächtliches<br />

Patrouillieren. 35<br />

Die Landjäger im täglichen Einsatz<br />

Überwachung des Volkes und der Beamten?<br />

Anlass zur Anwerbung des Landjägerkorps war die<br />

Rebellion von Teilen der Landbevölkerung im Jahr<br />

1804, der Bockenkrieg. Die Landjäger legten ihren<br />

Eid nicht auf Verfassung und Gesetze ab, sondern auf<br />

die Regierung und verpflichteten sich, derselben Nutzen<br />

zu fördern und Schaden zu wenden. Sowohl der<br />

Chef des Korps wie auch dessen Oberleutnant hatten<br />

sich in den vorhergehenden Bürgerkriegen als treue<br />

Anhänger der konservativen Hauptstadt und der 1803<br />

an die Macht gekommenen aristokratischen Partei<br />

bewährt.<br />

Die Landjägerkommission betonte zwar, die Landleute<br />

überzeugen zu wollen, dass «die Regierung bey<br />

der Errichtung dieses Corps Sicherheit und Schutz<br />

der Bewohner zur Absicht» gehabt habe und nicht<br />

deren Bedrückung. Dennoch war 1804 und noch<br />

1805 die Überzeugung weit verbreitet, die Landjäger<br />

stünden im Dienst der herrschenden Partei. In der<br />

Gemeinde Wald beschimpften angesehene Bürger<br />

Verrichtungen der Landjäger<br />

von Juli bis Dezember 1808:<br />

Es wurden 1584 Personen arretiert,<br />

unter diesen 1045 Bettler,<br />

103 Deserteure, 294 Vagabunden<br />

sowie 68 Diebe und Betrüger;<br />

sodann wurden 50 Kundschaften<br />

und Pässe abgenommen,<br />

5586 Briefe expediert. 244 Manntage<br />

waren zur Bewachung der<br />

zwangsarbeitenden Sträflinge<br />

nötig.<br />

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