30.08.2014 Aufrufe

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EINLEITUNG<br />

______________________________________________________________________<br />

1.1.1.2 Taxonomie<br />

Die Familie Mycobacteriaceae aus der Ordnung der Aktinomyzeten besteht aus der<br />

einzigen Gattung Mycobacterium [19]. Diese wiederum umfasst mehr als 100 Spezies<br />

[20], die obligat oder fakultativ pathogen sowie ausschließlich saprophytär sind [21].<br />

Eine Unterteilung dieser Gattung erfolgt nach verschiedenen Kriterien:<br />

- Nach klinischen Gesichtspunkten unterscheidet man innerhalb des Genus Mycobacterium<br />

zwischen den klassischen Tuberkulose-Erregern (M. tuberculosis, M. africanum,<br />

M. bovis, M. microti), dem Lepra-Erreger (M. leprae), den Erregern des MAC<br />

(M. avium ssp. avium, M. avium ssp. paratuberculosis, M. avium ssp. silvaticum,<br />

M. intracellulare, M. scrofulaceum) <strong>und</strong> den so genannten atypischen Mykobakterien<br />

(siehe 1.1.2.2).<br />

- Aufgr<strong>und</strong> ihrer Pathogenität werden die obligat pathogenen <strong>und</strong> direkten Zoonose-<br />

Erreger (M. tuberculosis, M. africanum, M. bovis) als „M. tuberculosis-Komplex“ <strong>von</strong><br />

den fakultativ pathogenen Mykobakterien als „nicht-tuberkulöse Mykobakterien (nontubercolous<br />

mycobacteria, NTM)“ oder „Mycobacteria other than Tubercle Bacilli<br />

(MOTT)“ abgegrenzt. Als Untergruppe der NTM werden M. avium, M. intracellulare,<br />

M. marinum <strong>und</strong> M. xenopi als MAI-Komplex oder MAC (Mycobacterium avium-intracellulare-Komplex,<br />

siehe 1.1.1.1) aufgr<strong>und</strong> ihrer strukturellen Ähnlichkeiten<br />

zusammengefasst. Der Erreger der Johne’schen Krankheit des Rindes [22], M. paratuberculosis,<br />

ist <strong>von</strong> großer veterinärmedizinischer Bedeutung [23] <strong>und</strong> wird aufgr<strong>und</strong><br />

<strong>von</strong> ähnlichen biochemischen Eigenschaften als Subspezies <strong>von</strong> M. avium klassifiziert<br />

[24]. Weitere Vertreter aus der Gruppe der NTM <strong>von</strong> humanmedizinischer Bedeutung<br />

sind M. kansasii, M. scrofulaceum, M. szulgai <strong>und</strong> M. simiae, da sie unter gewissen<br />

Bedingungen Mykobakteriosen des Menschen verursachen können [25].<br />

- Nach wachstums<strong>biologischen</strong> Eigenschaften unterteilt man diese Gattung nach einem<br />

<strong>von</strong> RUNYON vorgeschlagenen Schema in vier Gruppen [26]. Dabei unterscheidet man<br />

zwischen Wachstumsgeschwindigkeit (schnell <strong>und</strong> langsam wachsende Spezies) <strong>und</strong><br />

Pigmentationsverhalten (skotochromogen <strong>und</strong> photochromogen). Langsam wachsende<br />

Keime benötigen länger als sieben Tage, um - <strong>von</strong> einem verdünnten Inokulum<br />

ausgehend - auf festen Medien sichtbare Kolonien auszubilden. Skotochromogene<br />

Arten bilden Pigment unabhängig <strong>von</strong> den Lichtverhältnissen, photochromogene Mykobakterien<br />

hingegen benötigen Licht <strong>zur</strong> Pigmentbildung [27;19].<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!