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Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

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EINLEITUNG<br />

______________________________________________________________________<br />

Oberflächlich betrachtet scheint die Zellwand der Mykobakterien der der Grampositiven<br />

Bakterien ähnlich zu sein. Tatsächlich reagieren Mykobakterien in der Gramfärbung<br />

schwach positiv [34]. Gram-negative Bakterien besitzen eine zweite äußere<br />

Membran auf der Zellwand [172], die den Mykobakterien zwar fehlt, aber deren Mykolsäuren<br />

(siehe 1.2.1.2) in der Zellwand bilden analog zu dieser äußeren Membran eine<br />

dicke Schicht. <strong>Struktur</strong>ell jedoch ist eine Zuordnung weder zu den Gram-positiven noch<br />

zu den Gram-negativen Bakterien möglich [34]. Neuere Gemom-basierte Phylogenie-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> zeigen, dass M. tuberculosis mehr Gemeinsamkeiten mit Grampositiven<br />

als mit Gram-negativen Bakterien hat [173].<br />

1.2.1.1 Zytoplasmamembran<br />

Die innere Schicht ist eine typische biologische Plasmamembran bestehend aus einer<br />

Lipiddoppelschicht [174]. Sie besteht aus häufig vorkommenden amphiphatischen<br />

polaren Membran-Phospholipiden, wie Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylglycerin<br />

<strong>und</strong> Phosphatidylinositol [175] <strong>und</strong> einer Familie <strong>von</strong> Phosphatidylinositolmannosiden.<br />

Glycerin ist in Position 1 hauptsächlich mit Ölsäure, Stearinsäure oder Tuberkulostearinsäure<br />

acyliert, an Position 2 entweder mit Palmitinsäure oder Palmitoleinsäure<br />

[176;177]. Tuberkulostearinsäure (10-Methylstearinsäure) ist eine Fettsäure, die -wie<br />

der Name vermuten lässt- fast ausschließlich in Mykobakterien vorkommt <strong>und</strong> daher als<br />

Markermolekül für mykobakterielle Infektionen verwendet wurde [178]. Phosphatidylinositolmannoside<br />

(PIM) gehören zu den Hauptkomponenten der Zytoplasmamembran.<br />

Elektronenmikroskopische <strong>Untersuchungen</strong> deuten darauf hin, dass diese in der<br />

Membran verankert sind <strong>und</strong> in das Periplasma hineinragen [179]. Die kleinste dieser<br />

Verbindungen ist das PIM 2 , in dem das Inositol sowohl an Position 2 als auch an<br />

Position 6 mannosyliert ist (siehe Abbildung 4). Der an Position 2 des Inositols<br />

geb<strong>und</strong>ene Mannose-Rest ist an Position 6 mit Palmitinsäure acyliert.<br />

PIM 2 bildet nicht nur die Gr<strong>und</strong>struktur der Phosphatidylinositolmannoside (PIM 2 bis<br />

PIM 6 ), sondern auch das Startermolekül in der Biosynthese <strong>von</strong> Lipomannan <strong>und</strong> Lipoarabinomannan<br />

(siehe 1.2.1.3) [180].<br />

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