30.08.2014 Aufrufe

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EINLEITUNG<br />

______________________________________________________________________<br />

Bisher sind die Mannosyltransferasen in diesem Biosyntheseweg nicht identifiziert.<br />

Sicher ist, dass Mykobakterien mindestens zwei dieser Enzyme besitzen, nämlich eines,<br />

das C 50 -Man als Substrat verwendet, <strong>und</strong> ein weiteres, welches GDP-Man als Donor<br />

nutzt.<br />

Das Arabinan des LAM wird durch den Transfer einzelner furanosidischer Arabinosen<br />

durch β-D-Arabinofuranosyl-phosphodecaprenol (DPA) auf entweder lineares oder<br />

bereits verzweigtes Lipomannan synthetisiert.<br />

Auf welche Weise die terminalen Mannose-Oligosaccharide oder Inositolphosphate auf<br />

das LAM übertragen werden, ist bislang nicht geklärt. Da es sich bei den endständigen<br />

Mannose-Resten um α-(12)-Bindungen wie im Mannan der Kernstruktur handelt,<br />

wird angenommen, dass auch hier eine Mannosyltransferase als Substrat GDP-Man<br />

verwendet [180].<br />

1.2.3 Funktion mykobakterieller Zellwand-Polysaccharide<br />

Mykobakterien können im Gegensatz zu den meisten anderen Mikroorganismen in<br />

humanen gewebsständigen Makrophagen überleben <strong>und</strong> sich sogar in ihnen replizieren<br />

[42], anstatt <strong>von</strong> ihnen zerstört zu werden (siehe 1.1.2.1.1). Diese Tatsache wird zum<br />

größten Teil auf die einzigartige <strong>und</strong> komplexe <strong>Struktur</strong> der Zellhülle <strong>zur</strong>ückgeführt<br />

[270] (siehe 1.2.1).<br />

Einerseits, so wird angenommen, schützt die Zellwand den Erreger vor intrazellulärer<br />

Degradation durch den Makrophagen. Andererseits scheint die Zellwand eine<br />

bedeutende Rolle während der ersten Schritte der Infektion zu spielen, indem Zellwand-<br />

Komponenten mit Rezeptoren der Wirtszellen interagieren [271]. Ferner stellt die<br />

mykobakterielle Zellhülle eine äußerst <strong>und</strong>urchlässige Barriere für Antibiotika dar<br />

[272]. Für Bakteriostatika, die die Biosynthese bestimmter <strong>Struktur</strong>en inhibieren <strong>und</strong><br />

somit nur in wachsenden Zellen wirken, ist dies weniger der Fall, aber Bakteriozide<br />

müssen durch die gesamte extrem komplexe Zellhülle in das Zellinnere penetrieren, um<br />

in den Replikationsmechanismus einzugreifen. Dabei werden an diese Antituberkulostatika<br />

hinsichtlich ihrer strukturellen <strong>und</strong> physiko-chemischen Eigenschaften hohe<br />

Anforderungen gestellt. Sie dürfen nicht zu groß sein, sie müssen hydrophil genug sein,<br />

um die Kapsel mit ihren Polysacchariden durchdringen, <strong>und</strong> sie müssen lipophil genug<br />

sein, um die extrem dicke Schicht aus Mykolsäuren zu passieren. Abgesehen da<strong>von</strong> ist<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!