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Untersuchungen zur Struktur und biologischen Aktivität von ...

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EINLEITUNG<br />

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hingegen vermehrt cis-Doppelbindungen oder cis-Cyclopropyl-Guppen in ihren<br />

Mykolsäuren [279].<br />

Ferner können Antibiotika, die nur im Zellinneren wirken - wie Rifampicin, das die<br />

RNA-Polymerase hemmt [280] - durch diese Permeabilitätsbarriere lediglich eingeschränkt<br />

ihren Wirkort erreichen. Sie können die Mykolsäureschicht nicht oder nur<br />

sehr verzögert durchdringen <strong>und</strong> so die Erreger nur zu einem geringen Teil abtöten<br />

[180].<br />

Verbindungen, die in der Lage sind, die Biosynthese <strong>von</strong> Zellwand-Molekülen zu<br />

inhibieren, gelten generell als antimykobakteriell wirksame Agenzien <strong>und</strong> können mit<br />

lipophilen Substanzen synergistische Effekte zeigen. So werden zum Beispiel in einer<br />

klassischen Kombinationstherapie Ethambutol oder Isoniazid als Inhibitoren der<br />

Arabinan-Biosynthese zusammen mit Rifampicin verabreicht, das folglich durch die<br />

defekte Zellwand effektiver in das Zellinnere gelangen kann [281;282;283].<br />

1.2.3.2 Die Rolle des Lipoarabinomannans im Krankheitsverlauf<br />

Als eines der mykobakteriellen Hauptantigene gilt derzeit das LAM (siehe 1.2.1.3). Es<br />

wird angenommen, dass es für die klinische Manifestation der Tuberkulose mit<br />

verantwortlich ist. Es wirkt während des Krankheitsverlaufes durch folgende Effekte<br />

vielseitig immunmodulatorisch: Inhibition <strong>von</strong> T-Zell- <strong>und</strong> Makrophagenaktivierung<br />

[284], Induktion <strong>von</strong> Zytokinen [285;286;287], Neutralisation zytotoxischer Sauerstoffradikale<br />

[288], Inhibition <strong>von</strong> Kinaseaktivitäten, Erhöhung der Tyrosin-Dephosphorylierung<br />

[289] <strong>und</strong> Expression <strong>von</strong> Kollagenasen, die <strong>zur</strong> Zerstörung <strong>von</strong> extrazellulärer<br />

Lungenmatrix führen [290].<br />

Die strukturellen Eigenschaften des LAM, die für diese Effekte verantwortlich sind,<br />

sind bislang nicht vollständig verstanden.<br />

Es gibt Hinweise darauf, dass die Fähigkeit <strong>zur</strong> Eliminierung <strong>von</strong> freien Radikalen auf<br />

den Glycan-Anteil des Polymers <strong>zur</strong>ückzuführen ist. Werden die Fettsäuren des PIM<br />

durch alkalische Hydrolyse abgespalten, so werden vermehrt Radikale unschädlich<br />

gemacht [288].<br />

Umgekehrt kommt es aber durch deacyliertes LAM zu keiner Induktion <strong>von</strong> Zytokinen<br />

mehr <strong>und</strong> durch kleine PIM-<strong>Struktur</strong>en lediglich zu geringer Induktion. Das deutet<br />

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