Software Reliability Engineering im Infotainment - Georg-August ...
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Steuergeräte, gefolgt vom Steuergeräte-Abnahmetest Review (SGTR). Die Abnahme ist<br />
der Nachweis, der während oder am Ende einer Entwicklungsphase eines Systems oder<br />
eine Komponente sicherstellt, dass die an diese Entwicklungsphase gestellten<br />
Anforderungen erfüllt werden (vgl. Salzmann; Stauner 2005, Kap. 8<br />
„Qualitätssicherung und Test“). Die Daten, die den Analysen in der vorliegenden Arbeit<br />
zugrunde liegen, entstammen Abnahmetests.<br />
2.2.4 Testendekriterien und Testmetriken<br />
2.2.4.1 Wirtschaftlichkeit be<strong>im</strong> Testen<br />
Die Testintensität und der Testumfang sind in Abhängigkeit vom Risiko festzulegen<br />
(vgl. Spillner; Linz 2005, S. 16). Testmanager müssen auch mit dem Problem umgehen,<br />
dass oft eine Testfallexplosion auftritt bei gleichzeitig beschränkten Ressourcen (vgl.<br />
ebd., S. 17). Das Testteam muss also vorneweg auch die Testaufwände schätzen und die<br />
Wirtschaftlichkeit bedenken. Der Aufwand für Testen ist hoch, er beträgt 30-50% der<br />
gesamten Entwicklungskosten (vgl. Thaller 1990, S. 223). Allerdings sind Fehler, die<br />
erst nach der Auslieferung gefunden werden, um ein Vielfaches teurer. Schätzt man die<br />
Kosten für die Beseitigung eines Fehlers in der Spezifikationsphase mit „1“, steigt<br />
dieser Wert auf „100“ nach der Auslieferung der <strong>Software</strong> an den Kunden. Außerdem<br />
verursacht ein Fehler desto mehr Kosten je mehr Zeit zwischen Entstehung des Fehlers<br />
und Entdeckung verstreicht (vgl. Mellis 2001, S. 472). Es gibt verschiedene Arten von<br />
Kosten, die durch nicht entdeckte Fehler entstehen können. Direkte Fehlerkosten sind<br />
Kosten, die be<strong>im</strong> Kunden durch Fehlerwirkungen entstehen (z.B. Datenverlust).<br />
Indirekte Kosten können dadurch aufkommen, weil der Kunde unzufrieden mit dem<br />
Produkt ist (z.B. Imageverlust, erhöhter Aufwand für Support). Als dritte Form der<br />
Fehlerkosten sind die Fehlerkorrekturkosten zu nennen, die anfallen, um den Fehler zu<br />
beheben und z.B. eine erneute Auslieferung zur Folge haben (vgl. Spillner; Linz 2005,<br />
S. 178).<br />
Allerdings ist es nicht sinnvoll, so extensiv vor Auslieferung zu testen, dass (fast) alle<br />
Fehler gefunden werden, dafür wäre der zeitliche Aufwand zu hoch. Die<br />
Nullfehlerqualität ist somit meist kaum wirtschaftlich vertretbar. Es gilt daher: „Das<br />
Ziel des Testens kann also nur lauten, mit einem vertretbaren und dem Zweck der<br />
<strong>Software</strong> angepaßten Test ein Max<strong>im</strong>um der in der <strong>Software</strong> vorhandenen Fehler zu<br />
finden.“ (vgl. Thaller 1990, S. 223).<br />
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