Software Reliability Engineering im Infotainment - Georg-August ...
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eingesetzten Modelle werden als Zuverlässigkeitsmodelle bezeichnet (ebd.) (siehe<br />
ausführlich Kap. 3.2).<br />
Warum setzt man SRE ein? Es geht darum, Einschätzungen und Vorhersagen zu treffen.<br />
Ergebnisse des SRE können dazu genutzt werden, den opt<strong>im</strong>alen Release-Zeitpunkt<br />
festzulegen sowie für bereits bestehende Programme zu entscheiden, wann diese neu<br />
geschrieben werden sollten (vgl. Farr 2002a).<br />
<strong>Software</strong> <strong>Reliability</strong> Messungen beinhalten zwei Aktivitäten: reliability est<strong>im</strong>ation and<br />
reliability prediction (vgl. Lyu 1996, S. 17). Es ist dabei wichtig, zwischen Vorhersagen<br />
(„predictions“) und Schätzungen („est<strong>im</strong>ations“) zu unterscheiden. Elbel und Mäckel<br />
bezeichnen die Schätzung als Analyse („Zuverlässigkeitsanalyse und -prognose“) (vgl.<br />
Elbel; Mäckel o.Jg.).<br />
Schätzungen legen die aktuelle SR fest, indem inferenzstatistische Methoden auf<br />
Fehlerdaten angewandt werden (vgl. Lyu 1996, S. 17; Musa 1999, S. 260). Schätzungen<br />
werden mit Wahrscheinlichkeitsmodellen berechnet. Schätzungsmodelle („est<strong>im</strong>ation<br />
models“) nutzen beobachtete Testdaten als Inputdaten.<br />
Vorhersagen wiederum legen die zukünftige SR anhand von <strong>Software</strong>metriken fest.<br />
Dabei kann man noch einmal, abhängig von dem Stadium der <strong>Software</strong>entwicklung,<br />
zwischen reliability prediction und early prediction unterscheiden (vgl. Lyu 1996, S.<br />
17). Bei Vorhersagen werden die Werte von den Eigenschaften des <strong>Software</strong>produkts<br />
und vom Entwicklungsprozess abgeleitet. Dies kann auch vor der Ausführung des<br />
Programms geschehen (vgl. Musa 1999, S. 260).<br />
Üblicherweise sind die SR Schätzungen nicht das letzte Ziel, sondern es ist für einen<br />
<strong>Software</strong>manager wichtig in der Lage zu sein, das zukünftige Verhalten von<br />
<strong>Software</strong>fehlerwirkungen vorherzusagen (vgl. Xie 1991, S. 35). Vorhersagen sind damit<br />
zentral, um den Einsatz zukünftiger Testressourcen planen und um<br />
<strong>Software</strong>releaseprobleme analysieren zu können (vgl. ebd.).<br />
3.1.3 Indikatoren für <strong>Software</strong> <strong>Reliability</strong><br />
Als Zuverlässigkeitsmaße sind MTBF und MTTF zu nennen (vgl. Liggesmeyer 2002, S.<br />
428). MTBF (mean t<strong>im</strong>e between failures) ist die erwartete Zeit zwischen zwei<br />
aufeinander folgenden Fehlerwirkungen/Ausfällen eines Systems. Daher ist MTBF eine<br />
zentrale Reliabilitätsmetrik für ein System, das verbessert und repariert werden kann.<br />
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