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Frank M. Hannich Destinationsmarken im Special Interest Tourismus

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Die Regressionsmodelle für die fünf separaten Segmente der Klettertouristen unterscheiden<br />

sich in der Rangfolge der bedeutendsten Einflüsse auf die Akzeptanz einer Destinationsdachmarke.<br />

Keine zwei Modelle sind in dieser Hinsicht identisch. Dennoch ergeben sich einige<br />

Parallelen. So ist die Befürwortung einer gemeinsamen Informationsseite in vier von<br />

fünf Regressionsmodellen der gewichtigste Einfluss auf die generelle Akzeptanz und <strong>im</strong> fünften<br />

<strong>im</strong>merhin an zweiter Stelle. Die loyalen Szenekletterer stechen dadurch hervor, dass für<br />

sie einheitliche Naturschutzstandards am stärksten die Akzeptanz einer Destinationsdachmarke<br />

beeinflussen, während dies für kein anderes Segment zu den bedeutendsten drei Einflüssen<br />

gehört. Obwohl, wie oben grafisch dargestellt, ein gemeinsames Klettererfestival nur bei einem<br />

Teil der Klettertouristen gewünscht wird, ist diese Variable in allen Regressionsmodellen<br />

unter den drei stärksten Einflüssen auf die generelle Akzeptanz.<br />

Die durchgeführten Regressionsanalysen zeigen, dass für alle fünf betrachteten Kundengruppen<br />

ein enger Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen subjektiven Nutzen einer<br />

Dachmarke von Kletterdestinationen und deren Akzeptanz besteht. Welche Inhalte die Akzeptanz<br />

einer solchen Dachmarke am stärksten beeinflussen, ist jedoch teilweise unterschiedlich.<br />

Insofern ist auch hier eine nach Kundengruppen getrennte Betrachtung angebracht und<br />

Destinationsdachmarken sollten entsprechend den anvisierten Zielgruppen gestaltet werden.<br />

6.6. Implikationen für das Management<br />

Im Laufe der Arbeit wurden Ergebnisse bezüglich der Besonderheiten des Klettertourismus,<br />

der Motivationen von Klettertouristen und dem Aufbau von Destinationsdachmarken erarbeitet.<br />

Was diese für die praktische Arbeit von <strong>Tourismus</strong>managern insbesondere in DMOs bedeuten,<br />

soll in diesem Kapitel dargestellt werden.<br />

Die vorangegangenen Analysen des Klettertourismus haben Parallelen zu anderen <strong>Tourismus</strong>segmenten,<br />

aber auch spezifische Besonderheiten ergeben, die eine angepasste Strategie<br />

von DMOs erfordern, die <strong>im</strong> Klettertourismus erfolgreich aktiv werden wollen. Zunächst<br />

müssen die natürlichen Voraussetzungen gegeben sein. Eine Destination, die nicht über ausreichend<br />

Felsen mit hervorragenden Klettermöglichkeiten verfügt, kann die Bedürfnisse von<br />

Klettertouristen nicht erfüllen. Die Naturgebundenheit macht gleichzeitig die lokalen Naturschutzverantwortlichen<br />

zu wichtigen Stakeholdern in diesem <strong>Tourismus</strong>segment, insbesondere<br />

da die meisten Klettergebiete direkt in Naturschutzgebieten liegen. Dass Kletterverbände<br />

und Vereine wichtige Stakeholder darstellen, ist ebenfalls eine Besonderheit, die DMOs in<br />

ihrer Strategie berücksichtigen müssen. Dies liegt am hohen Organisationsgrad der Kletterer<br />

und an der starken Rolle der Organisationen als Anbieter verschiedener klettertouristischer<br />

Dienstleistungen, hat aber auch Effizienzgründe. So gibt es in einigen Klettergebieten mit den<br />

Kletterverbänden Kooperationen bezüglich der Ausweisung und Instandhaltung von Kletterrouten.<br />

Die beschriebene Notwendigkeit für DMOs, eine eigene Strategie für den Klettertourismus zu<br />

entwickeln, und spezielle Angebote, Infrastruktur und Informationen bereitzustellen, gilt auch<br />

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