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Frank M. Hannich Destinationsmarken im Special Interest Tourismus

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ismus beschäftigt. 302 Einige der entstandenen Kategorisierungen des Sporttourismus können<br />

dazu beitragen, den Blick bei der Analyse des Klettertourismus als einer Form des Sporttourismus<br />

auf zentrale Aspekte zu lenken. Sie werden deshalb hier kurz vorgestellt.<br />

Eine der ersten Systematiken des Sporttourismus stammt von GAMMON und ROBINSON 303 und<br />

wurde später von denselben Autoren weiterentwickelt. 304 Sie betonen, dass <strong>im</strong> Sporttourismus<br />

grundsätzlich eine Mischung aus touristischen und sportlichen Motivationen vorliegt und<br />

unterscheiden je nachdem, welche Motivationen dominieren bzw. welche als pr<strong>im</strong>äre und<br />

welche als nachgelagerte Motivationen zu bezeichnen sind, in Sporttourismus und <strong>Tourismus</strong>sport,<br />

wie die Abbildung 9 verdeutlicht. Die Dominanz sportlicher Motivationen kann<br />

nach Meinung einiger Experten so weit gehen, dass sie vor „Sportjunkies“ warnen, die rein<br />

auf ihre singuläre, sportliche Motivation fokussiert sind und deshalb wenig Cross-Selling<br />

Potential und damit wenig zusätzliche Umsätze für touristische Destinationen bringen. 305 Ein<br />

solches ausschließlich eind<strong>im</strong>ensionales Interesse an Kletteraktivitäten wird auch teilweise<br />

für den Fall der Klettertouristen konstatiert. 306<br />

SPORT and TOURISM<br />

Sport Tourism<br />

Tourism Sport<br />

hard definition<br />

soft definition<br />

soft definition<br />

hard definition<br />

Passive or active<br />

participation at a<br />

competitive sporting<br />

event<br />

Pr<strong>im</strong>arily active<br />

recreational<br />

participation in sport<br />

Visitors who engage<br />

in some minor form<br />

of sport or leisure;<br />

their participation is<br />

purely incidental<br />

Tourists who as a<br />

secondary<br />

reinforcement<br />

passively or actively<br />

participate in sport.<br />

Olympic Games etc.<br />

Cl<strong>im</strong>bing:<br />

Tournaments e.g.<br />

Rockmaster<br />

Hiking holidays,<br />

skiing holidays etc.<br />

Cl<strong>im</strong>bing:<br />

Cl<strong>im</strong>bing Holidays<br />

This category is open<br />

to interpretation and<br />

includes all sport<br />

related facilities that<br />

tourists encounter<br />

during their stay<br />

though they wouldn‘t<br />

necessarily consider<br />

using them.<br />

Cl<strong>im</strong>bing: E.g. watch<br />

cl<strong>im</strong>bers while incidentally<br />

passing by.<br />

Mainly based on<br />

holiday center industry.<br />

Cl<strong>im</strong>bing: E.g.<br />

cl<strong>im</strong>bing as one<br />

activity among others<br />

during a club holiday<br />

or holiday camp.<br />

Abbildung 9: Systematik des Sporttourismus; Robinson & Gammon (2004), S.225.<br />

GAMMON und ROBINSON unterscheiden weiterhin in eine harte und eine weiche Definition<br />

von Sporttourismus und <strong>Tourismus</strong>sport. Die harte Definition von Sporttourismus umfasst<br />

die aktive oder passive Teilnahme an einer kompetitiven Sportveranstaltung. Eventtourismus<br />

302 Gibson (2004), S.247 ff.<br />

303 Gammon & Robinson (1997).<br />

304 Robinson & Gammon (2004).<br />

305 Faulkner, Tideswell & Weston (1998) zitiert in Gibson (2004), S.249.<br />

306 Grotheer et al. (2003), S.70.<br />

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